Lehrreicher und süßer Ausflug

Hobbyimker brachte KGS-Schülern Leben der Honigbienen näher
Osterholz-Scharmbeck. 16 Schülerinnen und Schüler der Kooperativen Gesamtschule Hambergen (KGS) haben am vergangenen Dienstag einen Eindruck vom Leben der Honigbienen bekommen. Der ehemalige Lehrer und jetzige Hobbyimker Volker Steinwede nahm die Siebtklässler nebst ihrem Lehrer Werner Schwegmann am Bahnhof in Empfang, um mit ihnen zu seinen Bienenstöcken hinter der Mühle von Rönn zu gehen.

Es regnete, und Bienen gab es deshalb nicht viele zu sehen, auch sie fühlen sich bei Sonnenschein wohler. Selbst die Königin halte sich bei einem solchen Wetter bedeckt und lege kaum Eier, erfuhren die Schüler. Steinwede: “Gestern bei dem schönen Wetter hat sie bestimmt zwei bis zweieinhalbtausend Eier gelegt.” So eine Königin lebe etwa vier Jahre, erläuterte der Imker. Sie trage die ganzen Eier mit sich und habe das zur Befruchtung nötige Sperma selbst dabei. Das Sperma bekomme sie beim Ausflug verabreicht. Die männlichen Bienen, die Drohnen, seien damit eigentlich schon überflüssig, erklärte Steinwede.

Die Bienen könnten sich ihre Königin selber machen, führte Steinwede weiter aus: “Es gibt ein besonderes Futter, Gelee Royal. Allein das Futter führt dazu, dass es eine neue Königin gibt. Allerdings darf das Ei nicht älter als zwei Tage sein.” Sollten tatsächlich neuen Königinnen gezüchtet werden, flüchte die alte “Majestät” rechtzeitig mit der Hälfte der Bienen. Die neue Königin, die zuerst schlüpft, sorge dann dafür, dass es zu keiner weiteren Konkurrenzsituation kommt, erfuhren die Schüler.

Wie es in einem Bienenstock zugeht, bekamen die Schüler anhand eines Lehrkastens erklärt – ganz ohne Stechgefahr, da nur Fotos von Bienen darin zu sehen sind. In diesem Bienenhaus, der Beute, leben rund 40000 Bienen, lernten die Schüler. Die meisten seien sogenannte Arbeitsbienen, die das Haus putzten, sich der Brutpflege widmeten und Nektar und Pollen in Empfang nähmen. “Arme Würstchen” seien die Drohnen, so Steinwede. “Haben sie ihre Pflicht erfüllt, werden sie rausgeschmissen oder totgestochen. Männliche Bienen braucht das Volk im Winter nicht, im Sommer machen sie sich einfach Neue.” Das wiederum entscheide die Königin, indem sie die Eier befruchte oder nicht.

Im Bienenstock dienten die Pollen als Eiweißreiche Kost für die Brut, aus dem Nektar entstehe der Honig, so der Experte. Den Nektar sammelten die Bienen in der Nektarblase, die Pollen steckten in den Beintaschen, erläuterte Steinwede. Der Honig diene als Winternahrung für das Volk. Der Imker sorge für einen Überschuss, so dass auch der Mensch in den Genuss komme.

Ganz nebenbei “erzeuge” die Biene durch Bestäubung Obst und Gemüse. Steinwede: “Die Biene ist das drittwichtigste Nutztier. Einen Umsatz von Fünf Milliarden Euro schafft sie alleine durchs Rumfliegen. Sie sind ganz wichtig, diese kleinen Tierchen.” Steinwede hat im Frühjahr rund 35 Kilogramm Honig bei seinen Völkern geerntet, die gleiche Menge möchte er noch einmal im Sommer bekommen. Im Schutzanzug entnahm er eine Honigwabe, die Schüler durften den Wachs vom Honig trennen und die Wabe schleudern. Zwei Kilogramm Honig gewann Steinwede. Wenn die Wabe voll ist, trage sie die doppelte Menge. Den Honig ließen sich die Gäste gleich schmecken – auf Brötchen, die Werner Schwegmann besorgt hatte.

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