Wo der Nachwuchs wie die Profis feilscht

Einmal im Jahr verwandelt sich die Uwe-Brauns-Halle in einen Basar der Spiele und Kinderbekleidung. Dahinter steckt die Jugendfreizeitstätte Altes Rathaus. Bereits zum 14. Mal richtete sie nun ihren großen Flohmarkt „rund ums Kind“ aus. Vielleicht zum letzten Mal. Hambergen. Die Uwe-Brauns-Halle in Hambergen hatte sich am Sonnabend für wenige Stunden in ein Paradies verwandelt. Zumindest sorgte ihr Angebot für jede Menge leuchtender Kinderaugen. Die Kids konnten gar nicht fassen, was es dort alles zu kaufen gab. [geolocation]Verwandelt hatten die Mitarbeiter und Jugendlichen der Jugendfreizeitstätte „Altes Rathaus“ die Halle in den jährlichen Flohmarkt „rund ums Kind“.

Pünktlich um 13 Uhr rollte der Rubel, nach und nach wurde rausgeschleppt, was eben noch reingetragen und für wenige Euros angeboten worden war. Insgesamt 99 Anbieter buhlten um die Gunst der Käuferschar, boten Kleidung, Spielzeug und Bücher feil. Die 100 machten Bettina Voß, Nico Lüllmann, Sarah Dollowski, Annika Renken, Josefin Wolters und Pascal Japke voll, die gespendete Sachen für die Kasse der Jugendfreizeitstätte verkauften. Eine Familie hatte ihren Keller aufgeräumt und einen Haufen Spielzeug dafür gespendet.

Die Jugendlichen wechselten sich ab am Tisch, am Büfett und in der Küche. Sie waren mit den beiden Jugendpflegern Doris Gransee und Hannah Flemming die ersten in der Halle und schlossen diese am Abend auch gemeinsam ab. Bettina ist seit sechs Jahren Stammgast im Alten Rathaus und seit vier Jahren treue Helferin beim Flohmarkt: „Um 9 Uhr ging es heute morgen schon los. Wir haben den Boden abgeklebt, damit alle ihre Plätze finden. Gegen 11 Uhr kamen auch schon die ersten Verkäufer und bauten ihre Stände auf.“

Verkauft wurde dann bis 17 Uhr, Feierabend für die Mädchen und Jungen war gegen 19 Uhr. Wenn es ums Helfen ging, war auch Nico nicht weit. Stolz berichtete er: „Die Würstchen waren nach einer Stunde ausverkauft, wir hatten 150 Stück. Kaffee und Kuchen laufen wunderbar. Ich bin zuversichtlich, dass wir bald ausverkauft sein werden.“ Guten Mutes war auch Sarah, die seit einem Jahr beinah täglich in die Freizeitstätte geht: „Es läuft sehr, sehr gut.“ Sarah verkaufte gerade Spielzeug und hatte einen tollen Trick dabei: „Wir machen mit den Leuten für 50 Cent ein Quiz, und wenn sie beide Fragen richtig beantworten gibt es ein Kartenspiel gratis.“ Sarah verriet aber nicht, dass sie das Kartenspiel auch so für 50 Cent verkauft hätten.

Am Flohmarkttisch wirkte auch Annika Renken: „Das macht sehr viel Spaß, die Leute anzulocken.“ Pascal, der sonst am liebsten mit der Wii im Alten Rathaus spielt, gab zu: „Am Kuchentresen müssen wir richtig was schaffen. Zuerst lief es ganz ruhig, aber jetzt ist es richtig voll.“ Den Kuchen hatte Hannah Flemming mit den Jugendlichen in einem Zwölf-Stunden-Marathon gebacken. „Der neue Heißluftherd machte sich bezahlt“, merkte sie an.

Den Flohmarkt rund ums Kind gab es zum 14. Mal. Die Einnahmen aus diesem Jahr fließen in die Osterferienkasse. Gransee: „Wir fahren mit den Kindern in Urlaub, die immer dabei sind, wenn wir Hilfe brauchen und die in den Sommerferien nicht wegkommen.“ Möglich ist dies dank der Jugendbusse und weiterer Unterstützung durch die Samtgemeinde, sagte Gransee. In den Vorjahren konnten aufgrund der Einnahmen auch Fahrten im Ferienprogramm zum Safaripark oder in den Heidepark angeboten werden, auch für die Skaterbahn wurde schon gespart. Gransee: „Der Flohmarkt ist natürlich unheimlich stressig, aber auch unheimlich schön.“

Mit der Helferschar fahren Gransee und Flemming demnächst zum Bowlen. Ob es den Flohmarkt rund ums Kind auch im nächsten Jahr noch gibt, kann Gransee nicht versprechen. Sie ärgert sich, dass überall beinahe wöchentlich solche Flohmärkte stattfinden. Gransee: „Wir haben damit angefangen. Vielleicht machen wir im nächsten Jahr einen allgemeinen Flohmarkt, ich werde mal eine Abfrage machen.“ Das wäre schon schade, denn nicht nur die Kinder staunten über das riesige Angebot. Flemming: „Ich mach hier zum ersten Mal mit und bin immer noch am Staunen, was für Spielzeug es gibt und, was die Leute hier alles reinkarren.“

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