Die Hamberger haben das milde Herbstwetter genutzt, um ihren Hochzeitswald um einige Bäume zu vergrößern. 15 heimische Exemplare wurden diesmal gepflanzt und erinnern nun an Hochzeiten, Geburten und andere besondere Ereignisse. Hambergen.Die fünfte Baumpflanzaktion im Hamberger Hochzeitswald am Sonnabendmorgen hatte beinahe Volksfestcharakter. Eine weitere Steigerung wird nicht einfach für die Organisatoren aus dem Hamberger Rathaus. Das lag weniger an der Menge der gepflanzten Bäume. 15 Stück kamen diesmal in die Erde. Vielmehr lag es an einem ganz besonderen Anlass: Hambergens ehemaliger Pastor Heino Hüncken nutzte die Aktion und pflanzte eine Stieleiche auf dem Gelände hinter der Streuobstwiese beim Alten Rathaus in Erinnerung an seine Verabschiedung. Und dies wollte sich wiederum die Musikklasse der Hamberger Gesamtschule auf keinen Fall entgehen lassen.
Urkunde für die Baumpaten
Mit Heino Hüncken freute sich der Hamberger Samtgemeindebürgermeister Bernd Lütjen über die Musik: „Das ist die erste Pflanzaktion mit musikalischer Untermalung und die Klasse 6.1 hat wohl auch für das schöne Wetter gesorgt. Sonst habe ich das ja auch immer auf den Pastor geschoben.“ Mit den über 20 jungen Sängern waren die Lehrer Gesche Ahlgrim und Roland Saade vor Ort und erzählten von der gemeinsamen Zeit mit Hüncken. Ahlgrim: „Seit eineinhalb Jahren habe ich viel Kontakt zu Pastor Hüncken. Wir haben viel gelesen und plattdeutsche Lieder gesungen, da ist es mir ein persönliches Anliegen, ihn zu verabschieden und den Baum zu besingen.“ Saades Zusammenarbeit mit Hüncken währte schon über dreizehn Jahre an: „Es war eine außergewöhnliche Zusammenarbeit insbesondere zur Gestaltung des Schulgottesdienstes zum Buß- und Bettag. Wir hatten bis zu drei Gottesdienste für die fünften bis achten Klassen. Hüncken hat die Predigt gehalten, ich meine das ist einzigartig solch eine Zusammenarbeit von Schule und Kirche.“ Die Lieder hatte der Schulchor natürlich passend ausgewählt. „I like the flowers“, „Shake the appletree“ und „Viel Glück und viel Segen“ sangen die Schüler. Neben dem Baum zur Verabschiedung gab es einen zur Geburt und dreizehn für die verschiedenen Stationen einer Ehe, von der Grünen bis zur Diamantenen Hochzeit. Den Baum zur Geburt pflanzten Gerda und Werner Huskamp für Malte Benjes. Es ist ihr dritter Baum, Lütjen sprach bereits vom „Huskamp Hügel“. Rosemarie und Hartmut Pukies wurden gleich zweifach bedacht. Ihre Wandergruppe wie auch die Familie schenkten zur Goldenen Hochzeit einen Baum. „Beides überraschend“, betonte Hartmut Pukies, der sich über eine Rotbuche und eine Stieleiche freute und seine Frau beim Pflanzen anspornte: „Du sollst nicht nur so tun als ob. Jetzt muss auch Erde bewegt werden.“ Sprüche gehören dazu, das musste auch Sven Klüßendorf erfahren, als er mit Spaten für ein Foto Spalier stand. Seine Frau Nicole erklärte: „Ich wisst ja, er mäht den Rasen und ich mach den Rest.“ Bestanden hat Sven Klüßendorf den kleinen Test nach der Frage des Hochzeitstages, den Baum gab es zur Hölzernen am 30. August: „Ich wusste ja, dass heute diese Frage kommt und hab es auswendig gelernt.“
In den Boden kamen ausschließlich heimische Bäume, am Sonnabend waren es drei Spitzahorn, drei Rotbuchen, drei Winterlinden und sechs Stieleichen. Insgesamt stehen im Hamberger Hochzeitswald 85 Bäume. Es wird langsam eng, die Bäume werden extra nicht dicht an dicht gepflanzt.
Die Baumpaten bekommen zu ihrem Baum eine Patenschaftsurkunde und einen Lageplan, sowie auf Wunsch einen Gedenkstein und ein Erinnerungsfoto mit ihrem frisch gepflanzten Baum. Lorena Mester lief dazu die Reihen ab, sie war laut Lütjen für die Organisation von A bis Z zuständig und hatte auch im Vorfeld alle Hochzeitspaare angeschrieben. Bernd Lütjen selbst möchte einen Baum pflanzen, wenn Werder Bremen Deutscher Meister wird, das hätte Steigerungspotenzial, da würde bestimmt der eine oder andere grün-weiße Fan vorbeischauen.
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