Rote Zahlen und weniger Mitglieder

Mehr als 130 Vereine sind dem Kreissportbund Osterholz angeschlossen. Zum Kreissporttag kamen 72 Delegierte. Die Kreissportbundvorsitzende zeigte sich enttäuscht: Die Resonanz sei zu gering. Landkreis Osterholz. Es waren nur 72 Delegierte, die den Weg nach Wallhöfen zum Kreissporttag des Kreissportbundes (KSB) Osterholz fanden, um über Beitragserhöhungen abzustimmen und sich die Jahresberichte anzuhören. Wahlen und Ehrungen standen ebenso an wie ein Vortrag des Vizepräsidenten des Landessportbundes, Joachim Homann. Die Kreissportbund-Vorsitzende Edith Hünecken zeigte sich denn auch enttäuscht über die geringe Anzahl der Teilnehmer – vertritt die Organisation doch über 130 Vereine, die je nach Mitgliederzahl bis zu vier Vertreter schicken können. „Beim letzten Mal waren wir noch über hundert. Vielleicht sollten wir den Kreissporttag mal auf einem Montag machen“, so die Vorsitzende.

Hünecken nahm kein Blatt vor den Mund – das erfuhren die politischen Ehrengäste ebenso wie Homann von der Dachorganisation. So konterte die hiesige KSB-Chefin die Ausführungen Astrid Vockerts (CDU) und Homanns über die noch zu verabschiedende höhere Sportförderung in Niedersachsen: „Ich hoffe, dass die halbe Million auch weitergereicht wird an die Kreissportbünde.“ Und in ihrem Jahresbericht meinte Hünecken: „Im Sport ist nichts so beständig wie der Wandel, es gibt permanent Veränderungen. Mir kommt es so vor, als ob die Spitzen im Land und beim Bund wie die Hamster im Rad eine Reform mit noch einer Reform und noch einer überfrachten. Und wenn es nichts wird, lautet die Empfehlung, die Dosis zu erhöhen. Es wird viel zu wenig bis zum Ende gedacht.“

Als Beispiel führte die KSB-Vorsitzende die Bildung und Teilhabe an – gut gemeint sei das, aber minderwertig gestaltet. Anspruch und Wirklichkeit drifteten auseinander. Edith Hünecken plädierte dafür, das Netz für den Sport zu stabilisieren, auszubauen und flexibler zu gestalten. Eine große Herausforderung sei die Kooperation mit anderen Kreissportbünden. „Für Osterholz ist es wichtig, die Qualität zu erhalten.“ Hünecken berichtet von den Änderungen beim Sportstättenbau: „Der Aufwand hat sich nicht reduziert, ein Qualifix-Seminar wird zur Pflicht gemacht.“ Froh ist die Vorsitzende, dass sie mit Monika Buck eine kompetente Kraft gewonnen habe, die den Sportstättenbau übernommen hat: „Ich hoffe du machst das sehr lange.“

Einen kräftigen Applaus gab es auch für die Gewinner des Wettbewerbs „Sterne des Sports“ (wir berichteten). Edith Hünecken bat die Gewinner nach vorne, ebenso wie Jutta Herrmann, die – so die Vorsitzende – 20 Jahre lang kompetent die Sportlehrkräfte unterstützt habe. Herrmann hat sich zudem über 30 Jahre lang als Übungsleiterin in drei Vereinen engagiert.

„Kein schlechtes Gewissen“

Bergab geht es dagegen für den KSB bei den Finanzen und Mitgliederzahlen, berichtete Arndt Petersen, stellvertretender Vorsitzende und zuständig für Finanzen. Grund genug für eine Beitragsanpassung, die der Landessportbund (LSB) aus den gleichen Gründen plant.

Joachim Homann erläuterte die Finanzplanung des LSB: Der plane eine Erhöhung um 12,5 Prozent zum Jahre 2015. Einsparungen seien beim LSB nicht möglich, betonte Homann, weil die Anzahl der Vereine ja gleich bleibe und das gute Angebot aufrechterhalten werden solle. „Wenn wir das wollen, muss man auch sagen, welche Leistungen nicht mehr angeboten werden sollen“, so der LSB-Vizepräsident. Ebenso könne die Dachorganisationen nicht bei der Mitgliedergewinnung helfen. Homann: „Das ist nur auf Vereinsebene möglich. Das liegt an den Angeboten und hängt vom Engagement der Vereine ab.“ 15 Delegierte stimmten im Anschluss gegen die geplante Erhöhung.

Nur eine Gegenstimme gab es dagegen bei der Abstimmung über die Beitragsanpassung des KSB zum nächsten Jahr. Allerdings erhebt der KSB damit die Mindestbeiträge, die der LSB fordert, damit überhaupt Förderungsanträge gestellt werden können. Petersen begründete die Erhöhung mit Zahlen und verglich die Jahre 2003 und 2011. Demnach sind in dem Zeitraum die Einkünfte um rund 26 000 Euro gestiegen, der Aufwand dagegen um 42 000 Euro. Die Beiträge zum KSB betragen ab dem nächsten Jahr 1,50 Euro für Erwachsene (vorher ein Euro), ein Euro für Jugendliche (0,75) und 60 Cent für Kinder (50). Unterm Strich macht das jährlich 16 700 Euro mehr für die Kreisorganisation. Petersen: „Ich habe kein schlechtes Gewissen. Wir sind von unserer Arbeit überzeugt, wir wollen uns verbessern und die Anpassung ist für den Erhalt der Servicequalität gegenüber den Vereinen notwendig.“

 

Der LSB plant Erhöhungen um 50 Cent bei Erwachsenen (3,80 Euro), 30 Cent bei Jugendlichen (2,60) und 20 Cent bei Kindern (1,50). Beim Tagesordnungspunkt Wahlen gab es keine Veränderung im Vorstand. Petersen wie auch Jürgen Stegmann (stellvertretender Vorsitzender, Bildung) wurden einstimmig bestätigt.

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