Es war der Höhepunkt des Sommerfestes des Wallhöfener Integrationskindergartens: Sieben Mütter überraschten die großen und kleinen Besucher mit ihrer Schauspielkunst und unterhielten die Zuschauer bestens mit „Räuber Hotzenplotz“.
Wallhöfen. Großes Theater bildete den Mittelpunkt auf dem Sommerfest des evangelischen Integrationskindergartens in Wallhöfen. Sieben Mütter schlüpften in tolle Kostüme und kramten den alten „Räuber Hotzenplotz“ hervor, der sich durch den Diebstahl einer Kaffeemühle ordentlichen Ärger mit Kasperl und Seppel einhandelte. Die vielen Zuschauer waren begeistert, spendeten kräftigen Applaus und freuten sich auf den herbeigezauberten „Freikuchen“.
Großes Theater war die Aufführung aber nicht nur weil nur die Großen (Eltern) beteiligt waren, es war eben eine tolle schauspielerische Leistung. „Das war so cool,“ meinte einer der Lütten und verschwand in der Menge. Der Erfolg beim Publikum zeigte sich schon dadurch, dass nicht eines der Kinder seinen Platz verließ, obwohl sich Dimpfelmoser und Co. doch fast eine Stunde Zeit nahmen. Ausschließlich Lob spendeten auch die Erwachsenen. Lediglich einmal büxte ein kleines Mädchen aus, als der Räuber Hotzenplotz einen besonders grimmigen Eindruck hinterließ.
Die Mädchen und Jungen machten sogar kräftig mit beim Theater, wobei die Rollen nicht eindeutig verteilt waren. „Der ist ausgebrochen“, riefen die Kids beispielsweise als Zauberer Petrosilius Zwackelmann zurück aus Buxtehude fragte: „Wo ist diese Kröte von Dienstbote nur?“ Dem Zauberer, hinter dem Christina Seume stand, berichteten sie auch gleich von der Unke. So ist das, wenn hinter den guten und bösen Rollen die Mamas stecken und erkannt werden. Da wird eben auch Partei für einen Räuber Hotzenplotz ergriffen, für dessen Rolle Bärbel Fritz in Schlafrock und Vogelkäfig schlüpfte.
Ebenso hatten die Kinder erkannt, dass Kasperl und Seppel die Rollen getauscht hatten. „Das ist der Seppel“ sprangen sie erklärend ein. „Ich weiß wo die sind“, meinten sie zu Wachtmeister Alois Dimpfelmoser alias Natalie Wissing, als dieser im Publikum Steckbriefe von Kasperl (Valerie Baake) und Seppel (Steffi Meyerhoff) verteilte. „Besonderes Kennzeichen rote Kasperlmütze und grüner Seppelhut“ war darin vermerkt.
Eine Doppelrolle, wenn man das bei Verzauberungen so bezeichnen darf, spielte Petra Achilles. Sie war die gute Fee Amaryllis wie auch die alte Unke, zu der Zwackelmann sie verzaubert hatte. Kasperls Großmutter Silke Ahrens ließ sich nicht nur die Kaffeemühle stibitzen, sondern erklärte dem Publikum anhand von großen Schildern die Tageszeiten und dergleichen.
Selbstgebautes Bühnenbild
Das Bühnenbild hatten die sieben Hobby-Darstellerinnen gemeinsam mit Elke Stracke und Tanja Beller, die von Seiten des Kindergartens für Regie und Requisite zuständig waren, komplett selbst gebaut. Die Kapitel der Originalgeschichte von Ottfried Preusler wurden in Eigenregie gekürzt und wenige Male hatten sich die neun Damen zur Probe getroffen. Dabei waren die Texte niemals gleich. Nur der Fachbegriff „Kartoffelkistenzunagler“ fiel jedes Mal, erinnert sich Steffi Meyerhoff.
Es war ein Geheimnis und die Premiere zugleich. Niemand wusste von dem Stück. Zum Bühnenaufbau im Garten wurden gar alle Fenster verhängt. Die Überraschung gelang. „Tolles Theater“ hieß das Fazit. Rundum zufrieden waren alle, als Kasperl seinen dritten Wunsch, nachdem die Kaffeemühle und seine Mütze wieder da waren, dafür nutzte, Kuchen für alle zu spendieren. Das Sommerfest vervollständigten die künftigen Schulanfänger mit einer Räubergeschichte.
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