Exkursion zu den Vögeln als Dankeschön

Gegenleistung fürs Entkusseln: Heiko Ilchmann vom Nabu belauscht mit Schülern gefiederte Freunde im Moor
Eine Hand wäscht die andere: Der Naturschutzbund lud jetzt Schüler der Kooperativen Gesamtschule Hambergen zu einer ornithologischen Exkursion ein: als Dankeschön für deren Entkussel-Einsatz.
Hambergen. Sportlich rasant ging es für acht Schüler der Kooperativen Gesamtschule Hambergen (KGS) mit dem Fahrrad nach Heißenbüttel. Die Wiesen hinterm Klärwerk waren das Ziel. Auf dem Stundenplan stand: „Wir belauschen typische Vögel des Moores.“ Das Tempo gab Heiko Ilchmann, Vogelstimmenexperte des Naturschutzbundes (Nabu) Hambergen vor. Der Ausflug war ein Dankeschön-Angebot als Gegenleistung für den Einsatz der Schüler beim Entkusseln des Heilsmoores.

Aus dem Lehrerkollegium war Udo Flathmann dabei, der sich ebenfalls sehr gut auskennt und ein Lob von Ilchmann kassierte. Die ersten Vögel, die auftauchten waren ruhige Gesellen und saßen mitten auf dem Weg. „Ein plattdeutscher Wippsteert“, so Flathmann. Bei diesem Vogel ist der Name Programm. Im Buch wurde die Bachstelze schnell nachgeblättert und Ilchmann lieferte nach: „Den erkennt man auch am Flug, der fliegt immer so wellenförmig.“

Auf der Wiese galt es nun ein Schwarzkehlchen zu finden. Das dauerte nur wenige Sekunden. Zu hören war eine Amsel, die kannte jeder, und in der Ferne rief ein Kuckuck seinen Namen. In einem Baum erkannte Ilchmann eine Goldammer, schnell waren alle Ferngläser ausgerichtet.

Ilchmann erklärte, dass die Vogelmännchen in der Regel hübscher singen und auch aussehen, da sie sich der Damenwelt präsentieren müssten. Jasmina präsentierte der Gruppe eine andere Lösung: „Die Weibchen müssen sich ja auch tarnen, wenn sie auf den Eiern sitzen.“ Einen krächzenden Gesang stimmte die Dorngrasmücke an, die im Holunder saß.

Frosch? Nein: GraugansVom Neuntöter wusste Ilchmann zu berichten, dass er seine Beute auf Dornen aufspießt und aufbewahrt, etwa auf Dornen der Schlehe. „Der legt sich da richtig eine Vorratskammer an. Das sieht nicht unbedingt gut aus, wenn man so einen Vorrat findet.“ Das Interesse hatte Ilchmann geweckt, ein Neuntöter tauchte jedoch während der Exkursion nicht auf. Der Fachmann hat zuletzt in Lübberstedt drei Paare gesehen. Am Horizont über einer Wiese mit Jungbullen entdeckten die Ausflügler einen Bussard, später auch noch einen Sperber im Günnemoor.

Den Schülern waren bei den Bullen erst einmal die Vögel egal, und das Interesse stieß bei den Vierbeinern auf Gegenseitigkeit. Ilchmann hörte Rebhuhn, Sandregenpfeifer und Mönchsgrasmücke. Waldschnepfe und Stockente flogen vorbei. Nächstes Ziel waren die Kraniche im Günnemoor. Eins zwei drei vier… jede Menge der großen Vögel zeigten sich. „Die sehen aus wie Sträuße“, meinte ein Schüler. Und Elisabeth berichtete, dass Kraniche sie stets in den Tag begleiten: „Die wecken mich jeden Morgen auf, dann stehen bestimmt immer 200 Stück auf der Wiese.“

„Was ist das für ein Vogel, den ihr da hört?“, wollte Ilchmann wissen. „Frösche“ waren sich die Mädchen und Jungen einig. Die hatten hier nämlich stimmlich eindeutig die lauteste Präsenz. Ilchmann meinte indes die Graugänse.

Die Schüler hatten Spaß, und den konnte ihnen auch der Regen auf der Rückfahrt nicht verderben. „Auf alle Fälle viel spannender als Angeln“, merkte einer der Schüler an.

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