Hambergen führt Ehrenamtskarte ein

web_anh07658Samtgemeinde gibt die ersten 24 Exemplare bei Festakt im Heimathaus Ströhe aus / Besitzer erhalten Rabatte
Im Landkreis Osterholz wird weiter über das Für und Wider einer Ehrenamtskarte diskutiert. Sie bietet den Inhabern einige Vergünstigungen. Nach der Gemeinde Grasberg ist nun auch die Samtgemeinde Hambergen vorgeprescht und hat die ersten Exemplare an 24 Inhaber ausgehändigt. Weitere sollen folgen.
Hambergen. Seit dieser Woche gibt es auch in der Samtgemeinde Hambergen die Ehrenamtskarte. Samtgemeindebürgermeister Bernd Lütjen hatte jetzt 24 Karten-Inhaber der ersten Stunde zur Verleihung ins Heimathaus nach Ströhe eingeladen. Zuvor waren 90 Vereine und Verbände aufgerufen worden, Ehrenamtliche zu benennen, die eine Karte erhalten sollten.

Neben den freiwilligen Helfern waren auch einige Geschäftsleute zur Feierstunde erschienen. Lütjen sagte, er finde es „wichtig, auch vor Ort etwas anbieten zu können“. Liane Hudalla hatte einen Großteil der organisatorischen Arbeit übernommen und 21 Sponsorenpartner ins Boot geholt. Bernd Lütjen war es darum auch, wie er sagte, „eine besondere Ehre“, Hudalla die erste Ehrenamtskarte auszuhändigen.

Über das Projekt Ehrenamtskarte hatten die Politiker im Landkreis Osterholz lange und kontrovers diskutiert. Im Kreistag und auch in den Gemeinden gibt es viele Bedenken, insbesondere der Verwaltungsaufwand werde als zu hoch eingestuft, teilte Lütjen seinen Gästen mit. Die Gemeinde Grasberg sei die erste gewesen, die dennoch teilnahm und die Karte einführte. Lütjen: „Wir wollten gerne mitmachen; kreisweit wäre gut gewesen. Das hat leider nicht geklappt. Wir waren aber auch bereit, alleine etwas zu machen.“ Hudalla habe das große Potenzial erkannt und ihm ihre Hilfe zugesagt.

Die Ehrenamtskarte gibt es in Niedersachsen seit dem Jahr 2007, und 2,8 Millionen Ehrenamtliche haben sie mittlerweile im Besitz. Jedoch: „Die Bereitschaft geht zurück“, so Lütjen. Der Samtgemeindebürgermeister sprach den demografischen Wandel an: „Wir sind aufgerufen, dagegen anzuarbeiten.“ Ohne freiwilliges bürgerschaftliches Engagement habe die Gesellschaft ein riesiges Problem. „Wir unterstützen diese Arbeit ausdrücklich. Ich finde die Karte gut, es ist eine schöne Art, Dankeschön zu sagen.“

Der Samtgemeinderat hatte letztlich sein Okay gegeben, die Voraussetzungen zum Erhalt der Karte sind nicht ohne: Fünf Stunden jede Woche muss der Inhaber ehrenamtlich tätig sein, oder mindestens 250 Stunden im Jahr. Ebenfalls muss man mindestens drei Jahre lang die Tätigkeit ausüben, über 18 Jahre alt sein und darf eine Aufwandsentschädigung nur in einem engen Rahmen erhalten. Die Karte ist drei Jahre lang gültig, dann muss erneut geprüft und bestätigt werden.

web_anh07656Liane Hudalla, die unter anderem im Bündnis Die Kümmerer mitarbeitet, berichtete von ihrem Ansporn: „Es ist mir eine besondere Freude, dass die Karte hier endlich eingeführt wird. Ich hatte davon gelesen, es war total faszinierend.“ Hudalla führte aus, dass ihr Ziel, zehn Adressen zu finden, die Vergünstigungen bieten, schnell erreicht war: „Es entwickelte sich eine Dynamik, ich konnte nicht mehr aufhören.“

Sie habe erfahren, dass man etwas zurückbekommt, wenn man sich engagiere und dass ein Ehrenamt unglaublich geschätzt werde. „Ich kann ein Ehrenamt nur empfehlen“, meinte Hudalla.

Geschäfte, die sich in Hambergen beteiligen, machen dies durch ein Schild „Hier sind Sie Gold wert“ deutlich. Niedersachsen hat sich mit Bremen zusammengetan, insgesamt gibt es 1174 Vergünstigungen, die im Internet unter www.freiwilligenserver.de nachzulesen sind. Lütjen: „Ein buntes Angebot. Das lohnt sich.“

Die Aushändigung der ersten Ehrenamtskarten in Hambergen sieht Lütjen als Werbung: „Wir werden das bei Bedarf wiederholen. Wir sind sehr froh, heute den ersten Schritt gemacht zu haben.“

 

Vergünstigungen im Überblick

Hambergen (anh). Die „Macher“ der Ehrenamtskarte haben in Hambergen viel Vorarbeit geleistet, bevor sie die Karte selber eingeführt haben. So bietet diese in Hambergen weit mehr als nur eine Ehrung. Der für die engagierten Bürger im Alltag erzielbare Nutzen ist beachtlich. Da die Einführung auch von anderen Gemeinden angedacht ist, sind nachfolgend die Vergünstigungen aufgeführt, die Ehrenamtskarten-Inhaber nach Aussage der Verwaltung in der Samtgemeinde nutzen können:

Hallenbad (50 Prozent auf die Einzeleintrittskarte Bad, 25 Prozent für den Saunabesuch); Samtgemeindebücherei (kostenlose Ausleihe); Samtgemeindeverwaltung (kostenlose Beglaubigung, 200 kostenlose Kopien pro Jahr, 50 Prozent Ermäßigung auf Veranstaltungen, kostenlose Nutzung des Wohnmobilstellplatzes), Volkshochschule (30 Prozent Ermäßigung auf einen Kursus pro Jahr), Krankengymnastik Seidelmann (10 Prozent auf private Leistungen), Ferienwohnung Schneewittchen (10 Prozent Rabatt), Frisörsalon Haarmonie (5 Prozent Rabatt Dienstleistungen), Bäckerei Czech (10 Prozent auf Backwaren), Sportetage Wanger (10 Prozent Check Up, 10 Prozent auf 11er Karte Training, Massage 16 statt 18 Euro), Ferro Design (10 Prozent), Geschenkeladen Dies & Das (10 Prozent), Autowerkstatt Warnecke (10 Prozent Leistungen und Material), Beauty Lounge (10 Prozent auf Behandlung), Hamberger Krug (2 Euro Nachlass auf alle Gerichte), Up To Date (10 Prozent, außer GLS, Lotto, TipTop), Harms Lackierungen (10 Prozent auf Lackierarbeiten), Gasthof Heidehof (10 Prozent im Restaurant), Taxi Harms (10 Prozent auf Taxibeförderung), Benjes Uhren und Schmuck (5 Prozent auf Einkäufe, keine Batterien), Zimmer TV-Sat-Hifi (3 Prozent), Krankengymnastik Peckruhn (10 Prozent Wellnessangebote), Tecklenburg (15 Prozent Autowäsche), Fleischerei Thamm (5 Prozent), Aziz Alpar Treffpunkt (alkoholfreies Getränk), Physiotherapie Hensel und Buß (20 Prozent auf Behandlungen).

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