Eine 90-minütige Reise durch viele Epochen

Konzert am Abend bei Kerzenlicht: Flötenquartett Flautissimo gastiert mit einem dreifachen Genuss für die GästeMusik bei Kerzenschein, besondere Bilder von besonderen Stimmungen der Natur und ein Gaumenschmaus – auf diesen dreifachen Genuss ließen sich die Besucher im Cultimo ein.
Kuhstedtermoor. Das Flötenquartett Flautissimo nahm im Cultimo im Kuhstedtermoor seine Gäste mit auf eine musikalische Zeitreise durch vier Jahrhunderte. Von der Renaissance führte die Tour bis in die Moderne, die Zuschauer erfuhren, was in Kunst, Literatur und Musik jeweils angesagt war. Szenenapplaus war nicht gewünscht. Dafür gab es am Ende, von den wenigen Gästen einen besonders lauten und langen Beifall.

Das Konzert am Abend bei Kerzenlicht war nicht nur zur Verführung der Ohren gedacht, Augen zu und genießen sollte nicht sein. Abgestimmt auf die Musik lief eine Diashow mit Bildern von Sigrid Seiler, die ihren besonderen Blick für Natur und tolle Stimmungen bewies. Vor dem doppelten Genuss hatte sich das Team des Cultimo bereits um den Gaumen der Gäste gekümmert. Dreifacher Genuss – mehr geht fast nicht. Einhellige Meinung am Ende: „Das war wirklich ein schöner Abend.“

„Wohl auf ihr Gäste“ lautete der Auftakt zum Konzert von Christine Heyken, Evi Kretz, Annette Odendahl und Elisabeth Schöne, die alle in der Nähe von Stade beheimatet sind. Heyken: „Genießen sie die Bilder und lassen sich einstimmen, die Renaissance ist die Epoche des Aufbruchs nach dem dunklen Mittelalter. Die Zeit der Entdecker und Erfinder. Die Musik erlebte ein Erwachen und kam zu großer Blüte.“ Als Beweis diente auch „Ach nun verschwind mir alle Freud“ von Johann Jeep.

Über den Barock, hier spielten Bach und Vivaldi groß auf, berichtete Schöne. Sie erzählte von Michelangelo und Rembrandt, große Maler dieser Zeit, wusste aber auch dass der Dresdner Zwinger baukunsttechnisch in diese Epoche passt. Das Quartett spielte Werke von Händel und Telemann.

Über den Rokoko, eine Weiterentwicklung des Barock flötete sich Flautissimo zur Klassik. Klare Strukturen und Schlichtheit kennzeichnen diese Musikart. Kretz: „Konzerte öffneten sich nun auch für das Bürgertum. Wir spielen einen Satz von Haydn und aus der kleinen Nachtmusik von Mozart.“

Trotz des fehlenden Beifalls war es nicht ganz still im Cultimo. An den Tischen gab es oft leise anerkennende Äußerungen zur Musik, aber auch die Dias von Seiler riefen Emotionen hervor. „Oh, guck mal“, beispielsweise als sich ein kleiner Knirps ins Denkmal hing und keck ins steinerne Gesicht blickte. Viele schöne Landschaften sorgten ebenfalls für ein kleines Anstupsen des Tischnachbarn.

Musikalisch ging die Reise in die Romantik, Schöne erklärte: „Es entsteht eine freie Ausdrucksweise, Bilder werden mit Musik gemalt.“ Über den Impressionismus, jetzt werden auch Dissonanzen verwendet, geht es in die Moderne mit neuer Experimentierfreudigkeit. Heyken: „Aber keine Angst, wir werden sie nicht mit schrecklich modernen Stücken schocken.“

 

 

 

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