Festtrubel in Axstedt

Schützen wetteifern um Königstitel / Zweifache Auszeichnung für Nils Wittdorf
König, Vizekönig und Zaunkönig heißen die offiziellen Titel beim Axstedter Schützenverein. Wo andere Vereine schon einen Mangel an Bewerbern verzeichnet hätten, da herrscht in Axstedt noch die Titelknappheit. Fast 40 Anwärter legen für die Krönung der Damen und Herren auf die Vögel an und ebenso viele Schützenbrüder treten an der Schießbude gegenüber vom Schießstand für die inoffiziellen Titel „König der Armen“ und „Asse-König“ an.

Axstedt. Die Stimmung beim Schützenfest in Axstedt war am Schießstand bombastisch. Alle Augen waren auf die Rümpfe gerichtet. Fünf Vögel waren komplett zu rupfen, drei bei den Herren, zwei bei den Frauen. Mit dem Fallen der Vögel steht dann aber erst die Königsfamilie fest. Auf zwei Wildscheiben geht es dann in den Endspurt. Vorher gibt es eine Trinkpause, und Familienangehörige können schon einmal kräftig die Daumen drücken.

So wie Marie Brünjes und Antonia Wittorf. Marie unterstützte Opa „Ernie“ und rief: „Los Opa, du schaffst das. Ich drück dir meine ganzen Daumen.“ Ihre Freundin Antonia hielt zu ihrem Papa, gönnte es aber auch Maries Opa, die schnell konterte: „Wir gönnen es beiden.“ Antonia hat wohl etwas doller gedrückt: Nils Wittorf setzte den besten Schuss auf die Scheibe. Somit bleibt eine Krone im Haus Wittorf, denn Sabrina Wittorf war im vergangenen Jahr Schützenkönigin.

Hubert Schipke, der seine dritte Krönung anvisierte, blieb der Vizetitel. Der neue Zaunkönig ist Ernst Brünjes. Brünjes wäre natürlich gern Gastgeber im nächsten Jahr zum Königsabholen gewesen, die Feuerprobe in diesem Jahr hatte er nämlich bestanden, als er die Feier für seinen Sohn Maik Brünjes ausrichtete. Die Vögel bei den Damen hatten Christina Mester und Gabi Mahler gerupft, mit dem besseren Ergebnis für Mahler.

Umzugsroute spontan geändertWährend drinnen fleißig geschossen wurde, feierten draußen auf dem Festplatz die Gäste. Lotte, Alia und Emily konnten vom Karussell nicht genug bekommen und drehten Runde um Runde im Auto oder auf den Motorrad – so lange wie die Chips reichten. Alia berichtete stolz von ihrer siebten Runde. Emily war gar achtzehn Mal gefahren. Lotte hatte dafür großes Glück an der Losbude, sammelte freche Früchtchen und nahm einen großen Stoffhund mit nach Hause.Bei den etwas älteren Kids war die Schießbude angesagt. Bei Manuell Elsner, der mit seinem Fahrgeschäft aus der Wingst angereist war, sammelten sie fleißig Punkte für eine begehrte Spielzeugpistole. Treffpunkt war Elsners Bude auch oft für die Schützen. Denn bei ihm wird der „König der Armen“ ausgeschossen. Stefan Helmke wollte den Titel unbedingt mit nach Hause nehmen und übte kräftig. Tipps bekam er von Burkhard Bullwinkel der 2011 zum Armenkönig erklärt worden war. Neun von zehn Treffern bedeuteten für Helmke im ersten Training immerhin zwei schöne Plastik-Blumen.

Mit 260 Mitgliedern ist fast jeder vierte Einwohner der Gemeinde Axstedts im Schützenverein aktiv. Zum großen Festball kam immerhin jeder Fünfte vorbei. Giese ist zufrieden mit diesem Ergebnis und voll des Lobes über seine Axstedter. Die Straßen der Gemeinde waren überwiegend in grün-weißen Farben geschmückt, und es gab sogar Beschwerden, warum der Festumzug nicht auch noch durch die eine oder andere Straße ziehen würde.

Der Schützenverein passte sich an, änderte spontan am Sonntag die Marschroute. Diese Flexibilität mag ein Garant für den Erfolg des Schützenvereins sein. Die Mitgliederzahlen sind seit Jahren konstant, an allen Schützenfesttagen gewann man neue Mitglieder. Sogar zum „Katerkönig“ traten über 60 Schützen an, ein Viertel davon waren keine Mitglieder. Es gewann der König Nils Wittorf beim 60. Schützenfest in Axstedt. Einen runden Geburtstag feierten zudem die Damen, ihre Abteilung gibt es seit 35 Jahren.

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