Ehemalige des Blau-Weiß Bornreihe feiern 50 Jahre Fußball auf Bezirksebene
Am Sonntag trafen sich ehemalige Vorsitzende, Spieler, Trainer, Betreuer und Sponsoren im Vereinsheim des SV Blau-Weiß Bornreihe, um die 50-jährige Zugehörigkeit auf Bezirksebene zu begießen und die alten Zeiten Revue passieren zu lassen.
Bornreihe. Seit 50 Jahren spielen die Fußballer des Sportvereins Blau-Weiß Bornreihe ununterbrochen auf Bezirksebene und haben sich nicht nur im Landkreis Osterholz einen Namen gemacht. Es gibt tolle Geschichten und Legenden rund um die Moorteufel und die auswärtigen Mannschaften kommen nicht unbedingt gerne hierher. Am Sonntag war das jedoch anders, alle Gäste waren gerne dabei, hatte der Vorstand doch alle ehemalige Akteure zur Jubiläumsfeier ins Vereinsheim eingeladen.
So saßen dort mit ehemaligen Vorsitzenden, Spielern, Trainern, Betreuern und Sponsoren knapp 90 Leute die die Zeit von 1961, dem Aufstiegsjahr bis zum 50. Vereinsjubiläum im Jahre 1982 aktiv mitgestalteten. Fußballsachverstand die sich einiges zu erzählen hatte. “Weißt du noch?” hieß es oft an den Tischen und im Eingangsbereich standen Infotafeln, die aus diesen 50 Jahren berichteten.
“Das ist der größte Fußballclub der Welt” titelte beispielsweise die Bildzeitung am 22. November 1970 mit einem doppelseitigen Foto aller 170 Vereinsmitglieder. Der Beweis folgte eine Seite später, wenn man die Anzahl der Mitglieder zur Anzahl der Einwohner ins Verhältnis setzt. “Alle Jahre wieder FCO gegen Bornreihe” hieß ein weiterer Titel. Am 10. Juni 1969 berichtete das OSTERHOLZER KREISBLATT von der 2:7-Niederlage vor 2500 Zuschauern gegen Werder Bremen. Die Tabelle der Verbandsliga Nord 1969 verriet den fünften Platz der Bornreiher, hinter Meister Oldenburg, Emden und Wilhelmshaven.
Vorsitzender Jan Flathmann begrüßte alle Gäste namentlich, startete mit den Vorsitzenden Heinz Müller, Werner Stark und Uwe Bokelmann. Die Trainer Fritz Kahnwald, Klaus Pophal, Gerold Wieting und Wolfgang Neika waren ebenso dabei wie der ehemalige Sportredakteur des Kreisblatts, Gerd Meyer sowie die Sponsoren Helmut Kück und Dieter Kühl von der Firma Nehlsen, dem ersten Trikotsponsor.
Flathmann berichtete, dass die “Erste” 1960 und 1961 Meister in der Bezirksklasse war, 1961 gar den Aufstieg in die Bezirksliga schaffte. Mit Fritz Kahnwald und “Schorse” Kück waren erstmals Trainer verpflichtet worden, dazu kamen starke Neuzugänge aus der A-Jugend. Bereits 1965 ging es hoch in die Verbandsliga, hier spielte Bornreihe 15 Jahre lang. Mit der Auflösung dieser Klasse ging es weiter in der Bezirksoberliga und der Niedersachsenliga Staffel Ost. Flathmann erinnerte zudem an berühmte Freundschaftsspiele. Mehrmals schaute Werder in Bornreihe vorbei, Ismaelia Kairo, Dukla Prag und Borussia Mönchengladbach mit Jupp Heynckes, Lothar Matthäus und Frank Mill besuchten das Moor.
Den Anstoß zu diesem Treffen gaben Karl-Heinz Gellrich und Werner Kück. Neben tollen Gesprächen spendierte der Sportverein ein Mittagessen und den Eintritt für das Heimspiel am Nachmittag.
Einer der ersten vor 50 Jahren war Torwart Rudi Gatz. Horst Paul hatte ihn nach Bornreihe gelotst. Gatz: “Die hatten gerade mit 20 Toren gegen Hambergen verloren und da hat er zu mir gesagt ‚du musst hier spielen‘. Sogar Fußballschuhe haben die mir gestellt.” Gatz hatte im Teufelsmoor gespielt und zu Hause gar nichts verraten. Erst nach einen Vierteljahr hatte seine Mutter es spitz gekriegt, dann aber nichts mehr dagegen gehabt.
“Bei einem Aufstiegsspiel habe ich ganz billige Tore durch die Hosenträger gekriegt. Da war ich ganz traurig”, erinnert sich der Keeper. Es überwiegten jedoch die tollen Zeiten. Gatz spielte mit einer Ausnahme immer im Tor. Einmal gab es die Nummer Neun, Gatz durfte gegen Vosslap als Mittelstürmer ran, als Finte sozusagen. Gatz feixte: “Für die Gegner war ich dann “Hexe” Wendelken und bekam gleich zwei Gegner zugeteilt. Bis die das gemerkt hatten, hatte Hexe schon zwei Tore geschossen. Wir haben 2:1 gewonnen.” Karl-Heinz Gellrich wusste, was die Bornreiher damals so stark gemacht hat: “Die Kameradschaft war hier ganz groß, die Stunde nach dem Spiel war wichtig.” “Die Wurst hat uns stark gemacht”, war eine andere Meinung. Fleischer Gatz hatte nämlich jeden Donnerstag Wurst mit zum Training gebracht. Später, als Gatz bei den alten Herren in Hüttenbusch spielte, bekam er auch sein Abschiedsspiel gegen Bornreihe. Gatz freute sich über die Einladung, seinen ehemaligen Trainer wieder zu treffen und tolle Erinnerungen auszutauschen.
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