Jugendarbeit bei NABU-Ortsgruppe verwaist

Helfer für Projekte mit Kindern und Jugendlichen gesucht / Kooperationspartner danken Wolfgang Vogel / Vogelexkursionen müssen ausfallen
Hambergen. Das Interesse an den Themen, die bei der Jahreshauptversammlung des Naturschutzbundes (NABU), Ortsgruppe Hambergen, behandelt wurden, war groß. 40 Mitglieder fanden sich zu der Sitzung ein. Exkursionen und Arbeitseinsätze gab es im vergangenen Jahr in großer Zahl, so dass der Vorsitzende Jürgen Röper sich in seinem Jahresbericht mit der Aufzählung der Arbeiten begnügte. Längere Einblicke in ihre Einsätze gaben die jeweiligen Projektleiter. Die Wahlen und ein Ausblick auf 2011 gehörten ebenfalls zur Sitzung dazu.

Röpers erster Gedanke galt seinem Stellvertreter Gerhard Becker, der schwer erkrankt ist. Die Mitglieder schickten dem engagierten Naturschützer und Hobby-Ornithologen ihre besten Genesungswünsche. Jürgen Röper: “Wir hoffen sehr, dass er bald seinen Kranichfilm ansehen und wieder bei uns aktiv sein kann.” Becker allein hat im vergangenen Jahr fünf Exkursionen zum Thema “Vogelkundliche Führungen” gemacht. Er nahm seine Lübberstedter und ein Filmteam mit raus zu den Kranichen, deren Beobachtung einen “wahnsinnigen” Zulauf auch von außerhalb des Landkreises erhalten habe.

Röper: “Wir haben eine Radtour durch das Bokeler Moor unternommen und sind mit den Naturfreunden aus Bremerhaven durch das Heilsmoor gewandert.” Baumschnitt in Lübberstedt, Schredderarbeiten am Schäferberg, Ausgleichspflanzungen bei einem Landwirt, die Streuobstwiese, Anpflanzungen, Nistkästen und sogar der Hamberger Weihnachtsmarkt forderten Hambergens Naturschützer. Mit auszubildenden Jungjägern entkusselten die Mitglieder im Heilsmoor. Der Vorsitzende: “Solch gemeinsame Aktionen betrachte ich als absolute Bereicherung. Man lernt sich kennen und schätzen, erfährt andere Betrachtungen, die nicht grundsätzlich falsch sein müssen.” Die Hasenapotheke fehlt. Damit meint Wolfgang Vogel Wildblumen und Wildkräuter die im Randstreifen des Projekts “Vohrlingenhecke” kaum vorhanden sind. Ausreichend Früchte dagegen trugen Weißdorn, Heckenrose, Eberesche und Pfaffenhütchen. Vogel berichtete auch von der Streuobstwiese, bei der der Versuch einer Wildblumenwiese fehlgeschlagen ist. Dort gab es einen Großeinsatz der Mitglieder und gehörigen Ärger. Irgendjemand tritt dauernd den Zaun ein, der die Schafe zusammen halten soll. “Die Kokosstricke an neu gepflanzten Bäumen werden regelmäßig durchgeschnitten, was fatal für die jungen Bäume ist, die sich dann an die Querlatten reiben. Es gab Scheuerstellen die zu Krebs führten”, führte Vogel aus.

Ebenfalls in Vogels Händen liegt das Projekt “Grünes Klassenzimmer” an der Gesamtschule in Hambergen, die Idee hatte der damals noch aktive Lehrer Klaus Dieter Lüken. Heute wird es von dem Pädagogen Thomas Köhring betreut. Die Schüler verbauten gespendete Ziegel, die Zimmerei Murken baute stabile Tische und Bänke. Wolfgang Vogel wurde die Bepflanzung übertragen. Ende 2012 soll das Projekt abgeschlossen sein. Auf der Versammlung bekam Vogel für seinen Einsatz ein Wildbienenhotel von den beiden Lehrern geschenkt. Klaus Dieter Lüken begründete: “Ich hatte die Idee aber wenig Ahnung. Wir haben uns bei der NABU fachkundige Begleitung eingeholt. Mit Wolfgang Vogel haben wir ein Fass an Wissen und Begeisterung aufgemacht. Unglaublich!” Ebenso gut läuft auch das Entkusseln mit der Gesamtschule, Köhring berichtet davon.

Doch nicht alles ist rosig beim NABU. Sorgen macht die Zukunft der Naturschutzjugend, die Najus. “Die starke Gruppe von Gerold Wieting ist altersmäßig durch, es wäre Zeit für eine Neue”, erklärte Röper. Mittlerweile hat Petra Manthey die Jugendleitung aus Zeitgründen abgegeben, hierfür suchen die Naturschützer nun mehrere Personen. Die Unterstützung des Vorstandes sei zugesagt. Arbeit für die Jugendlichen gebe es genug. Röper berichtete von 2010, erwähnte unter anderem die Gewässeruntersuchungen am Giehler Bach und das Libellenbiotop in Godenstedt, sowie die Teilnahme am Ferienprogramm und ein Besuch im Wolfcenter in Dörverden.

“Es geht weiter”, war zum Programmpunkt Ausblick 2011 zu erfahren. Laut Röper soll es mehr Exkursionen geben, wie auch geführte Radtouren zu eigenen Projekten. Ausfallen müssen die Singvögelführungen, bei den Kranichen springt Heino Ilchmann ein. Der Vorstand besuchte zudem eine Vielzahl an öffentlichen Veranstaltungen. Bei den Vorstandswahlen wurde Jürgen Röper einstimmig wiedergewählt. Neu auf dem Posten des Schriftführers ist Kerstin Andersen, sie ersetzt Holger Rose.

NABU Ortsgruppe Hambergen
Mitglieder: 331
Vorsitzender: Jürgen Röper
Info unter www.nabu-hambergen.de

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