Groovige Beats und schräge deutsche Texte, mehrstimmiger Pop-Gesang mit Stücken von den Beatles, Tim Bendzko oder Coldplay. Die Bands der Kreismusikschule stellten beim Sandbeck-Festival ihre große Bandbreite unter Beweis. Nur das Wetter spielte nicht mit.
Osterholz-Scharmbeck. Der Dauerregen sorgte für den Umzug des Sandbeck-Festivals in die große Scheune des alten Ritterguts. Statt draußen unter freiem Himmel rockten diverse Bands der Kreismusikschule drinnen warm und trocken vor dem begeisterten Publikum. Als besonderer Gast sorgte „Casting Louis“ aus Achim, immerhin die beste Schülerband 2012 und mittlerweile erfahren beim Hurricane-Festival, für einen krönenden Abschluss.
Für den Einstieg in den musikalischen Nachmittag waren sechs Nachwuchsrocker aus einem Bandprojekt verantwortlich, bevor Lara Alea & Band die Bühne betraten. „Und Band“ ist in diesem Fall René Schröder, der Lara auf der Gitarre begleitete. Tim Bendzko, Luxuslärm oder Ed Sheeran lauten die Originalprotagonisten ihrer Stücke. Lara Alea durfte auf der Bühne bleiben, die PopVoices zeigten nun, was sie stimmlich zu bieten haben. „Einfach traumhaft“, meinten viele im Publikum. „Große Klasse, wenn alle Stimmen zusammen singen“, meinte Paula. Und Filiz gefielen die vielen Wechsel in der Gruppe – je nachdem, welches Lied sie sangen. Auch dass die Musik gänzlich ohne Instrumente klappte, war aus ihrer Sicht ein Pluspunkt. Angetan war auch Meike Heegardt, Lehrkraft unter anderem für Gesang an der Kreismusikschule. Heegardt sprang ab und an auch mit ihrer Stimme ein und unterstützte Lara Alea, Merle Garbade, Marisa Baun, Celine Grabau, Eike Otten und Matthias Lange. Heegardt war nicht nur mit den Sangesleistungen hochzufrieden: „Dem Toningenieur gebührt ein großes Dankeschön. Das Mikrofoning hilft den Klang abzurunden und hat sehr zur Musikalität beigetragen. Jeder hat sich selbst gehört, niemand brauchte zu powern.“
Einen Extraapplaus bekam Alea. Es war ihr letztes Konzert im Rahmen der Kreismusikschule. „Das Abi ist fertig, zum Studium geht sie weg“, erklärte Heegardt: „Vier Jahre Arbeit mit dir waren mir ein Vergnügen.“ Die PopVoices glänzten mit Stücken von den Beatles, Tim Bendzko und Coldplay. Das Lied „Words“ von „The Real Group“ im Original fünfstimmig, sangen Alea, Heegardt und Lange zu dritt. Die Bandbreite der Kreismusikschule war schon mit der nächsten Band bewiesen, den Phaenotypen. Groovige Beats und schräge Texte gab es auf die Ohren. Saß das Publikum eben noch brav auf den Stühlen, rückte es nun an den Bühnenrand vor. Im Mittelpunkt bei den Phaenotypen stehen Gitarrist Julian Claus und Bassist Felix Stärz, die sich einig waren: „Wenn wir im Haus sind, ist die Stimmung aus.“ Im Song „Schönen Tag noch“ sangen Phaenotypen von einem Typ, der alles gut findet, was schiefläuft. Müsste also ein Fan vom Song „Kokosnüsse sind Hochgenüsse“ sein, hier ging nämlich tontechnisch betrachtet das Gitarrenspiel schief. Julian Claus selbst machte das am wenigsten aus. Er imitierte die Gitarre und meinte: „So ungefähr müsste das jetzt klingen.“ Richtig ab ging das letzte Stück der Band „Anders Orientiert“. Nicht nur die Gitarre von Claus war anders orientiert, nämlich orientalisch gestimmt, sondern auch der besungene Typ. Julian Claus ist seit zehn Jahren Musikschüler, verriet seine Mutter Cordula Claus. Sie ist bei jedem Konzert dabei: „Darauf besteht er.“ Dass er nicht nur mit der Gitarre, sondern auch mit dem Schlagzeug hervorragend umgehen kann, bewies Claus mit der Band „Brazen Faced“. Diverse Preise sind längst abgeräumt, viele Songs stammen aus der eigenen Feder. Dazwischen spielten noch „Ridiculous“, die in der Osterholzer Bandszene bereits einen festen Namen haben. Beide Bands erhöhten das Niveau, bevor das Festival mit der Achimer Band ausklang.
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