Anita Heuer arbeitet mit Fäden

Gewebte Reiseerinnerungen aus Skandinavien / Ausstellung im Cultimo
Kuhstedtermoor. „Gewebte Reiseerinnerungen“ von Anita Heuer hängen seit Sonntagmorgen in den Räumen des „Cultimo“ in Kuhstedtermoor. Die ersten Gäste schauten zur Ausstellungseröffnung am Sonntagmorgen in der Kultgaststätte vorbei, um mehr über die Künstlerin aus Langenhausen zu erfahren. Das Wort Künstlerin hört Anita Heuer gar nicht so gerne, sie mag lieber den Begriff der Kunsthandwerkerin, wie Anne Toben in ihrer Laudatio erzählte.

Die Reiseerinnerungen Heuers sind überwiegend mit Skandinavien und insbesondere mit Schweden verknüpft, wo die Familie Heuer jahrelang verschiedene Ferienhäuser besaß und ihre Sommerferien verbrachte. Toben forderte auf: „Schauen sie sich um, wir befinden uns inmitten einer Sammlung gewebter und mit Gefühlen und Stimmungen verwobener Reiseerinnerungen.“ Über die Kunsthandwerkerin wusste Toben: „Anita liebt es in Farben spazieren zu gehen und so ein Spaziergang kann schon einmal drei Monate dauern.“ Diese lange Zeit der Auseinandersetzung mit ihren Werken hat überhaupt erst die Wandlung von der Malerin zur Weberin bewirkt. Ob mit Zeichenstift oder Aquarellfarben, die Bilder waren Heuer zu schnell fertig. Beim Weben und der Herstellungszeit von einem Vierteljahr fühlt sie sich besser aufgehoben. Heuer war häufig mit ihrer Kamera unterwegs und hat schon beim fotografieren an ihre Web-Bilder gedacht. Bis zu vier Stück macht sie gleichzeitig am Webstuhl fest und lässt sie in ihrem Kopf und mit den Fäden verschmelzen.

Heuer: „Ohne Zeichnung und Berechnung. Zum Vorzeichnen bin ich auch immer zu faul und außerdem kann ich dann auch nichts mehr ändern.“ Mit verdrillten Fäden sorgt Heuer für ihre besonderen Farben, wenn auch häufig blau, grün und grau den Hauptanteil haben. Toben: „Es entsteht eine wunderbare Tiefe, die sich interessant von einer plakativen monochromen Technik ganzer Töne abhebt.“ 1983 fing Anita Heuer mit ihren Reiseerinnerungen auf dem Weben an, sie mag aber auch Häkeln und Stricken. Die zweite große Leidenschaft neben dem Weben ist ihr Garten, davon überzeugt sie regelmäßig ihre Gäste im Rahmen der offenen Gärten. „Im Winter webe ich, im Sommer genieße ich meinen Garten,“ erzählt Anita Heuer. Dort geht sie genauso gerne spazieren wie in ihren Bildern. Diese legt sie meist im Hochformat an. Anita Heuer: „Im Hochformat kann man besser spazieren gehen. Ich nehme mir oft vor mal wieder quer oder im Quadrat zu arbeiten, allerdings entwickelt es sich meistens doch wieder in ein Hochformat.“

Mit ins Cultimo hat Heuer auch ihre Lieblingsbilder gebracht, wie zum Beispiel „Ein Tag am Meer“. Das ist natürlich unverkäuflich, schon alleine wegen der Erinnerungen. Die Kunsthandwerkerin: „In Skagen waren wir oft mit den Kindern. Das ist sehr schön dort, morgens badet man in der Ostsee und nachmittags in der Nordsee.“ Natürlich sind mit Heuers Werken auch die Fjorde Norwegens ins Cultimo gezogen. Wer neugierig auf die „Malereien mit Fäden“ geworden ist, findet am kommenden Wochenende die Gelegenheit für einen Besuch des Cultimo. Am 24.und 25. März hat das Cultimo von 15 bis 17 Uhr geöffnet und lädt zu Kaffee, Kuchen und gewobenen Reiseerinnerungen ein.

Vermerk:
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