4000 Quadratmeter Garten für Kinder

Die DRK-Tagesstätte “Sonnentau” beteiligt sich am kommenden Sonnabend an der Aktion “Offene Pforte”
Hambergen. “Wir fallen bei der offenen Pforte ein bisschen aus dem Rahmen. Es ist eben ein toller Garten für Kinder.” Verena Neurath ist stolz auf ihren (Kinder)Garten und möchte diesen erneut der Öffentlichkeit vorstellen. Die Kindertagesstätte “Sonnentau” des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Heißenbüttel ist Gastgeber im Rahmen der Reihe “Offene Pforte”, macht am 3. September aber gleichzeitig alle Türen im Kindergarten und in der Krippe auf – und das bereits zum fünften Mal.

Am beliebtesten ist seit eh und je die Matschecke. Der diesjährige Sommer kommt den Kindern da regelrecht entgegen. Dank des vielen Regens ist es in der Ecke eben besonders matschig. Matsch als Magnet: verrotete Wurzeln und jede Menge Getier darin soll auch in diesem Jahr den Forschergeist der Kinder wecken. Die Kinder hätten keine Scheu, alles anzufassen, was da kreucht und fleucht, weiß Verena Neurath.

Abenteuerspielplatz, Gemüsegarten, Kräuterspirale, Freilichtbühne und Biotop sind nur einige Facetten des 4000 Quadratmeter großen Gartens. Die Mädchen und Jungen können darin mit Eicheln, Wurzelwerk, Weidenwerk, Lehm und Sand spielen. “Ich bin fasziniert wie schnell die Kinder alles annehmen, verarbeiten und wiederum ganz andere Dinge damit machen”, so Neurath. “Zum Beispiel unsere Werkstattecke mit Ytong-Steinen. Schnell machten sie die Erfahrung, dass man daraus tolles Puder machen kann und es sogar verkaufen kann. Wir haben auch Werkzeuge und Fahrzeuge, aber überwiegend wird mit Naturmaterialien gespielt. Mit Stöcken und Lehm bauen die Kinder Äxte und Löffel. Manches geht auch wieder kaputt, sie sammeln Erfahrungen, es ist klasse.” Pflanzenquiz und Butterkuchen Verena Neurath kommt aus dem Schwärmen nicht heraus: “Selbstbewusst und selbstständig sind unsere Kinder. Sie schleppen alles durch den Garten, räumen aber auch wieder auf. Alles wird dahin zurück gebracht wo es hingehört. Alle helfen mit, lernen den Garten kennen und setzten gemeinsam neues um.” So ein Garten hat natürlich auch einen hohen Anspruch, weiß Neurath. Es gebe viel zu tun, mehr als die Mitarbeiterinnen leisten könnten, die seien schließlich für die Kinder da. Neurath möchte daher Paten für Teilbereiche des Gartens gewinnen. “Ein schöner Garten braucht Menschen, die helfen. Wir brauchen Unterstützung.” Interessenten können sich bei Neurath zum Beispiel am Tag der offenen Pforte melden.

Für diesen Tag haben die Verantwortlichen auch ein neues Pflanzenquiz entworfen. Details wollten sie vorab noch nicht verraten. Im renovierten Lehmbackofen wird Butterkuchen gebacken, Terrakotta-Gegenstände von Nina Armbrust (Atizar) ergänzen das Angebot.

Aus dem Rahmen fällt der Sonnentauer-Garten, da es eben nicht um den Garten, sondern in erster Linie um die Kinder geht. Der Heißenbütteler Kindergarten möchte Vorbild für andere Einrichtungen sein und neue Ideen aufzeigen. Das gilt nicht nur für den Außenbereich, sondern für das Gesamtkonzept. Neurath: “Ich bin dankbar dass ich hier arbeiten darf, es ist etwas ganz anderes als im Regelkindergarten. Ein geordnetes Chaos mit vielen Freiräumen. Hier bilden 50 Kinder eine Gruppe und die entscheiden sich jeden Tag aufs Neue für den Raum und den Erzieher. Lösungen werden bei uns mit den Kindern gesucht und es funktioniert sogar.” Der Sonnentauer Natur-Kinder-Garten (Melksteh 1 in Hambergen-Heißenbüttel) ist am Sonnabend, 3. September, in der Zeit von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Besuche können auch telefonisch vereinbart werden unter der Rufnummer 04793 / 1490.

Um einen freiwilligen Unkostenbeitrag in Höhe von zwei Euro pro Erwachsenem und Gartenbesuch wird am Tag der offenen Pforte gebeten. Nähere Informationen zur “Offene Pforte” hat Maike de Boer (Telefon 04791/898479 ).

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