Unglaubliche Stimme, unglaubliche Performance

Das Konzert im Doppelpack mit Ruth Royall und Cajita aus der Reihe “Songs & Whispers” kam bei den Besuchern gut an
Freißenbüttel. “It’s crazy. Sorry we’re late”, so stellte sich Ruth Royall im Café des Tagungshauses Bredbeck ihren Gästen vor. Royall war ein Part im Konzertdoppelpack aus der Bremer Konzertreihe “Songs & Whispers” und überzeugte allein mit ihrer unglaublichen Stimme. Damit konnte der zweite Act Cajita zwar nicht aufwarten, stand dafür aber Pate für eine unglaubliche Performance, er alleine ersetzte ein ganzes Orchester. Beide kamen zum Nulltarif und fanden neue Fans, die rund 30 Zuschauer waren überwiegend begeistert.

Die Begeisterten forderten jeweils Zugabe, was beide Künstler Schwierigkeiten bereitete, die sie jeweils auf ihrer Art lösten. Ruth Royall, die übrigens vom glänzend aufspielenden Gitarristen Rich Aitkin begleitet wurde entschied: “I sing the first song again.” Cajita meinte frei übersetzt: “Wenn es euch nichts ausmacht, schau ich mal eben auf meine CD und guck mal was ich sonst noch drauf habe.” Die britische Sängerin und Songwriterin Ruht Royall kam im roten Kleid und mit weißen Handschuhen daher, hatte Musik für dreißig Minuten im Gepäck. Sie singt und beschreibt ihre Musik gleichzeitig, ist beeinflusst von Jazz, Folk und Blues. “It’s cool to play love songs” und “it’s good to sing sad songs” teilt Royall ihrem Publikum mit. Mit der einfachen Textzeile “dadadadei” gelingt es ihr sogar die Zuschauer zum Mitsingen einzuladen.

Instrumenten-Mix per Pedal Ganz anders kam nach einer kurzen Pause Cajita daher, der das Publikum mehr als eine Stunde beschäftigte. Cajita spielte kurze Rhythmen und kleine Melodien auf der Gitarre, klopfte auf den Saiten und auf den Korpus. Alles nahm er mit seinen “Loop-Pedals” auf und steuerte diese Schleifen mit den Füßen. Dazu spielte er Gitarre oder sang dazu. Heraus kam ein Mix aus mehr Instrumenten als Cajita allein hätte tragen können.

Diese Schleifen nahm Cajita auch stimmlich auf, machte sich somit seinen eigenen Chor, spielte mit Effekten und Echo. Unglaublich, was aus einer Gitarre alles heraus zu bekommen ist. Eigenwillige Beats und teilweise beschwörender Gesang zeichneten Cajita aus. Selbst die Störgeräusche eines Mobiltelefons schockten den Künstler nicht. Er nahm es mit einem Lächeln auf und verbaute es in seinem Stück. Seltsamerweise hieß sein ruhigstes Stück “Monster”. “It’s about me”, erklärte der jetzige Londoner dazu.

Beim wohl coolsten Stück des Abends, gesellten sich Royall, Aitkin und der Organisator der Konzertreihe Heiko Grein zu Cajita und unterstützten diesen stimmlich. Die Zugabe fand Cajita anschließend tatsächlich auf seiner CD, warnte aber vorher: “Das habe ich zwei Jahre nicht gespielt.” “Ein sehr schönes Konzert. Eine tolle Atmosphäre, die haben gut zueinander gepasst. Am Schönsten war das vorletzte Stück, als alle zusammen sangen”, Zuschauerin Annika Rehm war begeistert. “Das erste Konzert war geil”, meinte ein anderer Gast, blieb bei Cajita nur aus Höflichkeit, “obwohl: ein paar gute Songs hatte der auch.” Der Projektleiter von “Songs & Whispers” Heiko Grein sagte: “Wir machen mit viel Begeisterung was Gutes für das Publikum.” Wer davon nicht genug hat, ist am 5. Juli wieder in Bredbeck willkommen; dann kommen sogar sechs Künstler.

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