Rhythmen für ein ganzes Leben

Abena Hannah Flemming zeigt zur creARTour afrikanische(s) Trommeln und Tanzen
Vollersode·Meinershagen. Afrikanische Trommeln sind das Metier von Abena Hannah Flemming. Sie baut die Trommeln, spielt auf ihnen, tanzt nach der Musik und gibt ihre Kenntnisse als Lehrerin für Afrikanisches Tanzen, Trommeln und Trommelbau weiter. Zur creARTour am kommenden Wochenende, 7. und 8. Mai, ist Abena Hannah Flemming mit einer Ausstellung und Demonstration zu Gast bei Berthold Dunkel am Voßbarg 2 in Vollersode.

Insgesamt öffnen am creARTour-Wochenende in der Samtgemeinde Hambergen 22 Ausstellungsorte ihre Türen, um die Arbeiten von 44 Künstlern zu zeigen. Die Liebe zu Afrika, insbesondere zum westafrikanischen Ghana, erwachte 1989 bei Hannah Flemmings erstem Aufenthalt auf dem schwarzen Kontinent. Es folgten weitere Besuche, Höhepunkt war das Auslandssemester an der Universität Legong in der Küstenregion Ghanas. Dort lernte Flemming auch das Bauen von Trommeln. “Da sind die besten Lehrer”, meint Flemming. Der Beste sei Emmanuel Gomado. Ghanas Trommelkultur sei unglaublich reich. Flemming: “Alle Rhythmen und Tänze zu lernen, dafür reicht mein Leben nicht aus.” Flemmings Trommeln sind nach dem Vorbild der Kpanlogo-Trommel aus Ghana gebaut. Dort bestehen sie aus Tweneboa, einer exotischen Pappelart, und aus Antilopenfell. In der Werkstatt von Flemming kommen Pappel und Damwild dem Original sehr nahe. Die Pappel ist recht weich und gut zu verarbeiten, das Fell ist recht günstig zu bekommen, da es zu keiner anderen Verwendung vorgesehen ist. Ab und zu verwendet Flemming aufgrund der schönen Maserung Kiefernholz, allerdings werde die Trommel dann extrem schwer.

Die Arbeitsweise ist schnell erklärt, die Ausführung dagegen dauert recht lange. Zuerst wird das Stück Baum versiegelt, um Risse zu vermeiden und anschließend ausgehöhlt – eine schweißtreibende Angelegenheit. Flemming: “Mein Ding ist es, anderen beizubringen, Trommeln zu bauen. Wer Lust hat, bekommt es hin. Es ist Maloche.” Je größer und gewölbter die Trommel wird, desto mehr Bass bekommt man heraus, allerdings entscheidet auch die Schlagtechnik darüber ordentlich mit.

Von Haus aus ist Flemming Diplom-Kulturpädagogin, sie lebt allerdings heute von ihrem Unterricht und den Workshops, die sie in Hannover und Bremen sowie neuerdings in Meinershagen anbietet. Die Schlagtechnik wie auch den Trommelbau vermittelt die Lehrerin aktuell in rund 20 Kursen. “Man lernt schnell, wie viel Spaß das machen kann, und bereits nach zwei Jahren ist man in der Lage, melodisch zu spielen. Seit 1994 unterrichtet Flemming: “Meine Mitstudenten waren begeistert und wollten auch gleich trommeln lernen.” Flemming stammt gebürtig aus Hameln, die Liebe verschlug sie nach Bremen und das Trommelfieber nach Meinershagen. Flemming: “Hier können wir die ganze Nacht durch trommeln und niemand beschwert sich.” Seit 2009 ist Abena Hannah Flemming hier mit Ehemann Kojo Uwe Cremer, einem ihrer ältesten Schüler, zu Hause. “Kelewele” haben sie ihr Zuhause getauft – nach einer Gewürzmischung, denn gut gewürzt soll das Landleben verlaufen.

Abena und Kojo sind natürlich die Künstlernamen. Abena bedeutet “am Dienstag geboren”, Kojo steht für den Montag. Als Duo Abena-Kojo tritt das Ehepaar trommelnd auf – übrigens auch auf der creARTour: Das Publikum wird am Sonnabend, 7. Mai, um 19.30 Uhr in der Mühlenscheune Lübberstedts gefordert, ist zum Singen und Tanzen fest eingeplant. Besucher können Percussion-Instrumente zur Rhythmus-Session mitbringen, in die das Konzert morgen Abend übergehen soll.

Abena Hannah Flemming zeigt zur creARTour selbstgebaute sowie importierte afrikanische Trommeln, einige stehen auch zum Verkauf. Bei Dunkel in Vollersode kann man der Künstlerin über die Schulter schauen oder bei musikalischen Kostproben lauschen. Flemming bietet kleine “Souvenirtrommeln” zum Weiterarbeiten an.

Geöffnet ist das Atelier von Dunkel, in dem neben Flemming auch Helga Gorges und Sabine Hanke sowie Berthold Dunkel selbst ausstellen, am Sonnabend von 11 bis 19 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Informationen zu Flemming, ihren Kursen und Workshops gibt es im Internet unter www.abena-drumdance.de.

 

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