“Ich spiele mit den Farben”

Susanne Siegmund malt Abstraktes und lädt zur “creARTour” in ihre Werkstatt
Lübberstedt. Susanne Siegmund aus Lübberstedt sieht die creARTour als ihren persönlichen Glücksfall an. Vor beinahe genau zwei Jahren ist Siegmund mit ihrem Mann Holger Dammann nach Lübberstedt gezogen – genau zur creARTour-Zeit. Dammann meinte damals: “Da kannst du ja auch mal mitmachen.” Ein Jahr später kam die Anmeldung Siegmunds zu spät, in diesem Jahr passt es und wie vom Ehemann angekündigt öffnet Susanne Siegmund am 7. und 8. Mai nun ihr Atelier für möglichst viele Gäste.

Siegmund malt Abstraktes. Sie tüftelt am liebsten für sich alleine rum, frei aus dem Bauch heraus. Siegmund: “Die Werke haben keine Bedeutung keinen Sinn. Das ist ganz verrückt. Eigentlich spiele ich nur mit den Farben.” Nach diesem Motto startet die 56jährige auch oft, fängt einfach mit einer Farbe auf der Leinwand an, weil eben diese Farbe noch übrig war. Manchmal hat sie auch eine Vorlage im Kopf oder eine Farbe in der Erinnerung. Siegmund: “Wenn ich male genieße ich die Ruhe die entsteht, das hat fast etwas meditatives.” Nach Kunst gefragt zitiert Siegmund Paul Gartner der gesagt hat: “Ein Gemälde ist nie fertig. Es endet an einen interessanten Punkt.” Diesen Punkt rechtzeitig zu finden, darin besteht eine Kunst, behauptet die Malerin. Siegmund kennt das Gefühl aus eigenen Arbeiten. Irgendetwas stört noch und wird geändert. Die Künstlerin: “Hinterher ärgere ich mich dann mächtig, weil sich ein Gefühl einstellt, dass das Bild schlechter geworden ist.” Bilder die fertig sind und ihr gefallen hängt sie auch oft. Hier wird auch nicht mehr geändert. Susanne Siegmund: “Die fand ich ja schließlich mal schön.” Kunst spielt eine große Rolle im Leben von Siegmund. Nach der Schulzeit hatte sie sogar den großen Wunsch Kunst zu studieren, die Mama hatte was dagegen. Heute meint sie dazu: “Vielleicht war es richtig wie es ausgegangen ist. Ich habe dann Sozialpädagogik studiert.” Gemalt hat sie trotzdem ihr Leben lang, richtig ernsthaft allerdings ist Siegmund erst seit acht Jahren dabei. Da zog nämlich der Sohn aus und Susanne Siegmund bekam ihren benötigten Platz: “Es war nun Raum da, wo man etwas liegen lassen kann.” Siegmund lebte zu der Zeit in Bremen in einem Reihenhaus, heute in Lübberstedt hat sie noch mehr Platz. Siegmund: “Ich merke jetzt erst wie beengt das alles war.” Lübberstedt wurde es zufällig und weil es einen Bahnhof hat, das sei praktisch um mit dem Zug zur Arbeit zu fahren. “Es war die richtige Entscheidung, das Haus hat uns gleich gefallen mit der großen Werkstatt, die nun schon fast nicht mehr reicht”, führt Siegmund aus. Das Ehepaar Siegmund/Dammann hat noch viel vor. Siegmund: “Wir wissen nur noch nicht was. Wir wollen auf Dauer verrückte Sachen machen. Was andere wegschmeißen können wir noch gebrauchen.” Dabei zeigt sie auf das große Mosaikbild, das rund um die Werkstatt entsteht.

Siegmund malt Aquarelle, mit Acryl und Öl, aber auch Kreiden und ganz neu mit Filzstiften. “Mit Glitzerstiften, wie kindlich”, sagt sie selbst über sich. Wichtig ist ihr dass der Spaß stimmt und den hat sie, egal ob es große oder sehr kleine Formate sind. Viele ihrer Bilder liegen auf dem Haufen der Unfertigen, bis plötzlich ein “Aha” kommt. Manchmal kommt dies beim Fahrradfahren. Dann komme ein Strich ins Bild und fertig.

Susanne Siegmund liebt das Zufällige, “den Spaß wenn etwas passiert, und zwar von ganz alleine”. Ihr Motto lautet: “Wenn es gelingt, die Absicht auszuschalten, geschehen die Dinge wie von selbst.” Zur diesjährigen creARTour präsentiert die Künstlerin ihre Werkstatt aufgeräumt; viele ihrer Werke werden dort hängen. Für die Besucher und Besucherinnen hält sie frisch gebrühten Kaffee bereit und backt einen Kuchen. Siegmund: “Das ist ja gerade das Tolle an der tollen Veranstaltung.”

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