Die 18-jährige Malerin Annika Kück ist die jüngste Ausstellerin bei der creARTour in Hambergen
Wallhöfen. Am kommenden creARTour-Wochenende am 7. und 8. Mai in Hambergen stellen 44 Künstler an 22 Orten ihre Werke aus. Die jüngste Teilnehmerin ist in diesem Jahr die 18-jährige Annika Kück aus Wallhöfen. Annika Kück lädt zu einer Reise durch die Kulturen fremder Länder und deren Gesichter ein. Sie malt Menschen aus aller Herren Länder.
Menschen sind Kücks liebstes Motiv: “Die haben was persönliches, darum habe ich mich auf Menschen eingelassen.” Die Schülerin hat viele verschiedene Gesichter gemalt, das Motto “Reise durch die Kultur” kam spontan beim Durchgucken ihrer Bilder. Genauso spontan übrigens wie die Idee bei der creARTour mitzumachen. Kück: “Bei den früheren creARTouren bin ich immer viel rumgefahren und hab gedacht ‚oh wie cool‘. Dann habe ich einfach eine E-Mail geschrieben und jetzt bin ich selbst dabei.” Annika Kück malt, wenn sie Lust hat oder gerade ein tolles Motiv entdeckt hat. Sie benötigt eine Vorlage, häufig ist es ein Reiseprospekt oder eine Postkarte. Kück: “Ich muss immer wieder auf die Vorlage gucken, sonst wird das Bild komplett anders.” Annika Kück startet mit einer Bleistiftskizze um die Proportionen heraus zu arbeiten, widmet sich dann dem Hintergrund. “Wenn der Hintergrund blöde wird, ist man traurig, wenn man sich mit dem Menschen so viel Mühe gegeben hat”, weiß die Malerin aus Erfahrung. Beim Gesicht beginnt Kück mit Falten oder anderen Hervorhebungen.
Acryl und Ei-Tempera sind Kücks bevorzugte Materialien, sie malt in ihrem Zimmer auf dem Fußboden. “Ich male in meinem eigenen Chaos”, sagt sie selbst. Annika Kück ist Schülerin der IGS in Osterholz-Scharmbeck und besucht den zwölften Jahrgang. Sie wohnt mit drei Geschwistern bei ihrer Mutter und ihrem Freund, zwei weitere Geschwister wohnen beim Papa. Licht zum Malen gibt es genug: “Ich bin die Älteste und habe das hellste Zimmer bekommen.” “Im Kindergarten habe ich mich in die Malecke gesetzt und bin bis heute dringeblieben”, erklärt die Jungkünstlerin ihren Start. Verfeinert hat sie ihre Kunst in Kursen. In der Grundschulzeit bei Annette Gundlach, dank Sponsoring von Oma und Opa. Zwei Jahre lernte sie dort Perspektiven und den Umgang mit Farben kennen. Im letzten Jahr ging sie bei Jula Anders in die “Malschule”. Kück: “Ich find es gut, bei Leuten zu sein, die Ahnung haben, die mir über die Schulter gucken und Tipps geben. Dort ist man auch viel konzentrierter.” Zum Proben aber nicht zum Zeigen malt Annika Kück Freunde und Bekannte oder halt schlafende Mitschüler auf Klassenfahrten.
Zehn Bilder hat Annika Kück zu Hause, viele bekam die Oma geschenkt. Zur creARTour kommt Oma natürlich mit den Bildern vorbei und bringt zudem selbst gebackenen Kuchen mit. Annika Kück ganz bescheiden: “Vielleicht kann ich damit ja Besucher anlocken.” Malen ist die eine große Liebe von Kück, die andere ist die Musik. Klavier und Gitarre spielt sie selbst, Klavier seit zweieinhalb Jahren wieder intensiv, Gitarre im Selbstlernkurs. Doch ganz vorne an steht der Gesang. Davon zeugen 18 Monate am Waldau-Theater und zahlreiche Auftritte mit ihrer A-capella-Band “angeblich erträglich”, die Annika Kück zusätzlich auch koordiniert.
Zuletzt hat Kück vier Monate lang jeweils an den Wochenenden die Landesmusikakademie in Wolfenbüttel besucht und die Ausbildung zum Musikmentor positiv abgeschlossen. Musik selbst zu komponieren lautet ein weiteres Ziel und vielleicht noch ein anderes Instrument zu lernen. In Kunst und Musik sieht Annika Kück auch ihre Zukunft nach der Schule. Zu allererst möchte sie allerdings ein Jahr durch Europa touren. Kück: “Früher habe ich immer gesagt, dass ich Musicals studieren möchte.” Doch vorerst steht die Malerei noch einmal im Mittelpunkt. Annika Kück zeigt ihre Bilder bei der creARTour in der Wallhöfener Straße 11 in Wallhöfen, direkt gegenüber der Grundschule, am 7. Mai von 13 bis 19 Uhr und am 8. Mai von 10 bis 18 Uhr.
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