Durstige Birken im Heilsmoor

web_anh08261Wallhöfen. Ulrich Evert aus Hepstedt vereinigte alle Aufmerksamkeit auf sich bei der Wanderung der Ortsgruppe Hambergen des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) durch das Naturschutzgebiet Heilsmoor. Er war der einzige Teilnehmer und zeigte sich äußerst wissbegierig. Jürgen Röper vom Nabu konnte fast alle Fragen beantworten und jede Menge wissenswertes rund um das Projekt Heilsmoor berichten. Röper erzählte vom Start der Nabu-Gruppe im Jahre 1995, der eng mit dem Heilsmoor verknüpft ist, bis zum Entkusseln im letzten Winter.

Das Naturschutzgebiet ist ein erfolgreiches Projekt der Gruppe, das Moor konnte mit seinen typischen Tieren und Pflanzen teilweise erhalten werden. Das Heilsmoor ist ein Hochmoor und damit etwas ganz anderes als das Niedermoor Hamberger Moor. Es drohte seinerzeit auszutrocknen und sich in einem Wald zu verwandeln. Röper: „Das Biotop Wald ist sehr schön, ein Moor aber auch und viel seltener.“ Der Wald erobert sich das Land Stück für Stück und trocknet das Moor aus. Anfangs zogen die Nabu-Mitglieder mit Motorsägen, Pferd und Rückewagen ins Moor und rückten den Bäumen zu Leibe, um das Moor wieder zu vernässen. Eine ausgewachsene Birke beispielsweise trinkt täglich 300 Liter Wasser. Neben den Birken werden im Rahmen der Entkusselung auch die Kiefern entfernt, einzelne Solitärbäume dürfen stehen bleiben. Insgesamt hat man rund 25 000 Bäume rausgeholt, wusste Röper. Heute gibt es einmal jährlich eine große Entkusselungsaktion mit der Hamberger Gesamtschule, Nabu und Schule wurden hierfür mehrfach ausgezeichnet. „Ohne die Schule wäre das Entkusseln heute nicht mehr zu schaffen“, lobt Röper die Schüler. Diese Maßnahmen alleine reichten allerdings nicht, Gräben mussten zugemacht werden, damit das Wasser nicht abfließt.

Die Glockenheide braucht Feuchtigkeit und ist ein gutes Zeichen für ein gesundes Moor, im Gegenteil zur Besenheide die sandige Gebiete bevorzugt“, erklärt Röper die Unterschiede am lebenden Objekt. Der Fachmann zeigt Faulbaum, Rasen-Simse, englische Ginster und den Gagelstrauch und berichtet von vielen heimischen Tieren. Auf dem Heilsberg erfährt Evert: „Das hier ist einer der schönsten Plätze mit tollem Blick auf das Moor.“An einem alten Handtorfstich erklärt Röper abschließend wie Torf entsteht.

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