Die Stedener zeigen was sie können – Erntewagen bauen

Steden. Der Weg zum Erntefestumzug am Sonntagmittag nach Steden hat sich für die vielen Zuschauer wieder einmal gelohnt, und das nicht nur wegen der vielen Bonbons. Die Stedener feiern ihr Erntefest immer am Erntedankfest und genauso traditionell fahren sie hier Wagen auf, die vorher noch niemand gesehen hat. Erntewagen bauen, das können sie und wie schon so oft, sorgen sie bei der Wahl des schönsten Erntewagens für jede Menge Bauchschmerzen.

Es gab mehrere Kandidaten für den Sieg. Letztlich gewann der Wagen vom „Hof Suhrhof“ in Paddewisch. „Paddewisch ist ganz wichtig“, schrien die Mitfahrer von oben runter. Aber auch aus Steden waren welche an Bord und die wehrten sich: „Ohne die Blumen aus Steden wäre der Wagen auch nichts.“ Die vielen Blüten waren wohl auch das schlagende Argument für den Sieg. 57 Kisten voll mit Blüten tackerten die Damen und Herren fest. Allein das Pflücken auf dem Feld dauerte dreieinhalb Stunden.

Bis 22 Uhr am Vortag werkelten sie an dem Gefährt. Thema war das neue Benzin. „Kein E10 mehr in den Tank, wir wollen Korn zum Erntedank“ spottet der Schriftzug. Die Idee hierzu hatte Kirsten Lubosch aus Nürnberg, die in diesem Jahr aber nicht mitfuhr.

Den zweiten Platz ergatterte sich der „Wilde Westen“ vom „Ernteclub springende Kugel“. Alle Mitfahrer waren gesuchte Verbrecher. „Dead or Alive“ hieß es auf dem Fahndungsplakat. Eine Woche wurde gebaut, Maiskolben für Maiskolben ausgepackt und angenagelt. Reis und Linsen bildeten Pistolen und Cowboyhütte ab. Jeden Tag war der Club am Erntewagen dabei. Sonnabend um halb vier war der Wagen fertig. Gerade noch rechtzeitig um sich hübsch für den Ball zu machen.

„Echt super, bis fünf Uhr haben wir gefeiert“, outete sich Meike Schumacher auf die Frage wie die XXL-Party mit „Blue Magic“ denn nun war. Genauso begeistert zeigte sich der Vereinschef Karl-Heinz Brünjes: „350 verkaufte Karten, wir waren noch mehr als im Jahr davor.“

Um Platz drei bei den Erntewagen rang der Teufel mit der Badewanne. Die Jüngeren – mit Duschhaube und Waschhandschuh ausgerüstet – meinten: „Wir lassen uns volllaufen.“ Die etwas älteren Stedener wussten: „Der Teufel hat den Schnaps gemacht.“

Die Wagen kamen ebenso blumig daher und darin liegt wohl auch das Geheimnis der Stedener Erntewagen. Tausende von Blüten in leuchtenden Farben vereinen sich zu tollen Motiven. Der große Nachteil, dass die Blumen nicht solange frisch bleiben wird zum Vorteil für den Stedener Umzug. Dann fahren die eben nur hier. Außer Konkurrenz fuhren die Kids mit, ihre Wagen bekamen automatisch einen Preis. Mit Olympia und Disco zeigten der Nachwuchs seine nahen und fernen Ziele auf.

 

120 Gäste begrüßte der Bürgermeister der Gemeinde Holste Eckehard Schütt zur Erntedankfeier am Sonnabend. Die Knalltüten, Horst Einemann und Imke Pakusch sorgten für Sketche, den Löwenanteil des Applauses sicherten sich aber die Holster Kinder. Unter der Leitung von Nicole Schumacher und Susanne von Ballegoy suchten sie das Supertalent und präsentierten Seilspringer, Gewichtheber und Sänger. Zufrieden war das Erntefestkomitee aus dem Sportverein auch mit dem Laternelauf am Freitag. 100 Kinder marschierten mit dem Hamberger Spielmannszug durch den Ort.

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