Ein Nachmittag am Straßenrand

Karla und Sina brachten „neumodischen Kram“ mit zum langen Umzug beim Bornreiher Erntefest. „Like“ oder „Dislike“, die Leute in den bunten Fahrzeugen bekamen schnell mitgeteilt, was die beiden Mädchen von ihrem Wagen hielten. Dabei ging es bei 93 Ernte-Wagen nicht alleine um die Schönheit, auch die Massen der Bonbons, die auf die Straße prasselten, spielten für Karla und Sina eine Rolle. Die „Likes“ waren in der Minderheit. Zu viele Betrunkene zu wenig Bonbons, waren sich Karla und Sina einig. „Die ersten Wagen waren die Besten“, lautete das Urteil von Karla und Sina ergänzte: „Und die aus Bornreihe, da flogen die meisten Bonbons.“ Das Urteil der Großen dagegen fiel meist anders aus, es waren jede Menge schöner Wagen in Bornreihe dabei und längst nicht mehr so viele, die mal eben schnell für das Erntefest zusammen genagelt wurden.

Nicht allein aufgrund der großen Anzahl von Erntewagen ist das Bornreiher Erntefest das beliebteste Fest. Die Zuschauer strömten in großer Zahl zum Umzug. Auto an Auto parkten auf der Bornreiher und Friedensheimer Straße, es mögen wohl Tausende gewesen sein, die teils mit Stühlen bewaffnet, den Nachmittag an der Straßenkante verbrachten. Kein Wunder, dass nach der dreistündigen Ausfahrt ein heftiges Gedränge an den Buden auf dem Erntefestplatz herrschte.

Zuschauer wie Beteiligte kamen aus dem ganzen Landkreis zusammen, wummernde Bässe berichteten den ganzen Tag lang, wo die Musik spielt. Die Bornreiher, Friendensheimer und Verlüßmoorer selbst fuhren mit vielen Erntewagen mit, die erste Mannschaft des Sportvereins behauptete selbstbewusst, die Nummer eins im Kreis zu sein, der Nachwuchs verkündete von seinen Staffelsiegen. Für großes Kino war ebenso gesorgt wie für Wild-West-Atmosphäre. Traumwagen wie Polizeiauto fuhren im Umzug mit.

Zuckersüß behaupteten die Kometen-Mädels, dass das Leben kein Zuckerschlecken sei, während der „Lüttje Moorkroog“ anmerkte: „Melkt der Bauer seinen Stier, trank der Trottel zu viel Bier.“ Die Piraten verschenkten ihr Herz an Bornreihe, während dem Nachwuchs alles egal war. Zwei Gruppen hatten vom Feiern noch lange nicht genug und wiesen schon einmal auf das Münchener Oktoberfest hin. Viel Applaus erhielten „die Bornreiher“ für einen der hübschesten Wagen aber auch der Nachwuchsbauer im Flugsimulator für seine Idee.

Knapp 40 Minuten dauerte es bis der bunte Zug vorüber war. Als der „Schützenhof Hüttenbusch“, dieser bildete das Schlusslicht, gerade zur Pause stehen blieb, da liefen die Friedensheimer mit der Krone schon fast ins Ziel ein. Mit zum großen Erfolg verhalf auch das Wetter, dass sich noch einmal von seiner besten Seite zeigte.

Das war am ersten Tag des Bornreiher Erntefestes nicht so gewesen, bei leichtem Regen kamen rund 80 Kinder zum Laternenumzug zusammen, normalerweise sind die Bornreiher an diesem Abend in dreistelliger Zahl unterwegs. Ein volles Zelt gab es wie gewohnt am zweiten Festtag. Rund 300 Gäste ließen sich beim bunten Nachmittag die Zeit mit Sketchen, Musik, Tanz und Theater vertreiben.

Zufrieden war der Veranstalter, die Bornreiher Feuerwehr, auch mit dem Ball am Abend. „Die Hütte war voll, wenn auch erst gegen halb eins“, verkündete Ortsbrandmeister Volker Stelljes. Zum Tanz spielten die „Mondstürmer“ auf, die auch zur Erbsensuppe am nächsten Mittag ihr Können zeigten. Eine weitere Tanzgelegenheit bot sich mit der Showband „Tutti-Frutti.“

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