Sammeln für das Patenkind in Kolumbien

Grundschule Axstedt unterstützt achtjährige Andrea-Paola Pena Morales / Kontakt über Hamburger Vermittlung
Axstedt. “Andrea ist am 24. Januar 2002 geboren. Sie lebt in Südamerika, in Kolumbien, Cartagena. Andrea-Paola spricht spanisch und geht in die Grundschule.” Diese Informationen sind auf einer Stellwand im Eingangsbereich der Grundschule am Billerbeck zu lesen. Denn die Axstedter Schule hat über das Kinderhilfswerk “Plan International Deutschland” (Plan) für die achtjährige Andrea-Paola Pena Morales die Patenschaft übernommen. Die Axstedter Grundschüler kennen Andrea-Paola, obwohl sie doch viele tausend Kilometer entfernt lebt. In allen Klassen wurde über die Patenschaft gesprochen. Anne Kühn, Klassenlehrerin der 3a: “Wir freuen uns Andrea zu unterstützen. Wir haben ein Bild von ihr in der Schule aufgehängt, wie auch einen Brief ihrer Mutter.” Die junge Kolumbianerin wiederum bekommt auch Post aus Axstedt. Kühn: “Wir haben geschrieben, dass es hier schön winterlich ist und sehr früh dunkel wird. Andrea erfährt, dass wir Weihnachten feiern und derzeit das Fest vorbereiten.”

Direkten Kontakt zum Patenkind gibt es allerdings nicht; die Briefe laufen über die Hamburger Zentrale von Plan und werden dort von Dolmetschern übersetzt. Mit dem persönlichen Brief bekommt Andrea-Paola ein kleines Geschenk, die Axstedter haben sich aus dem dafür vorgesehenen Katalog ein Fingerpuppenset ausgesucht. Geschenke sind allerdings die Ausnahme, denn nicht Andrea-Paola wird persönlich unterstützt. Es sind bestimmte Projekte die im Dorf und in direkter Umgebung der Familie gefördert werden. Es ist eine Hilfe zur Selbsthilfe im Bereich Bildung, Gesundheit, Familienplanung, Wasser und Umwelt, Einkommenssicherung und Katastrophenhilfe. Andrea-Paola wohnt mit ihrer Mutter Candelaria und ihrer Schwester Carolina in einem Haus aus ungebrannten Lehmziegeln und einem Dach aus Asbest. Cartagena ist die Hauptstadt des Department Bolivar und hat eine Million Einwohner. Aktuell ist die Gegend von heftigen Regenfällen betroffen, was zu den größten Überschwemmungen seit 40 Jahren in Kolumbien führte. Und das, wo 75 Prozent der dortigen Bevölkerung als arm betrachtet werden, 45 Prozent davon sind als besonders bedürftig eingestuft.

Die Mama von Andrea-Paola hat ihren Paten geschrieben: “Liebe Paten ich danke euch, dass ihr meine Tochter Paola unterstützt. Sie ist acht Jahre und geht in die dritte Klasse der “Nuevo Porvenir”-Schule. Ihr Lieblingsfach ist Mathematik. Ihr Lieblingssport ist Rad fahren; sie mag es zu singen und zu tanzen. Sie möchte ein Model werden wenn sie groß ist.” Die Grundschule am Billerbeck unterstützt ihr Patenkind mit monatlich 21,47 Euro. Auf allen Lehrerpulten stehen Spardosen, in denen Cent um Cent wandert. Kühn: “Manchmal ist auch ein Euro drin.” Mit den Spenden kommt die Schule ungefähr hin. Kühn führt Buch: Dieses Jahr gibt es ein Plus von rund 40 Euro. Andrea-Paola ist seit Juni Patenkind der Grundschule und soll es bis zu ihrem achtzehnten Geburtstag bleiben.

So wie Geovane Oliveira Santos aus Brasilien. Kühn: “Geovane war seit 2004 unser erstes Patenkind. Wir konnten ihm beim Wachsen zusehen.” Jedes Jahr gibt es nämlich ein aktuelles Bild wie auch einen detaillierten Bericht von Plan. Die Idee zur Patenschaft hatte Schulleiterin Andrea Lange.

Plan hat viele berühmte Mitglieder wie zum Beispiel Udo Lindenberg, Joachim Löw, Angelika Milster und Ulrich Wickert. Ziel ist es, die Lebensumstände von Kindern und ihren Familien in Afrika, Asien und Lateinamerika zu verbessern. Plan startete zu Zeiten des spanischen Bürgerkriegs, unterstützte im Zweiten Weltkrieg jüdische Kinder die auf der Flucht ihre Eltern verloren hatten, und in der Nachkriegszeit auch deutsche Flüchtlingskinder. Jede Menge weiterer Informationen rund ums Helfen mit Plan findet man auf deren Webseite www.plan-deutschland.de.


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