Hellingst. Die Sängerin Candy Race war im „Hellingst 59“ ebenso begeistert wie ihre Zuschauer. Es wurde auf Kommando geweint, gelacht, geklatscht, gesungen und sogar die Möbel verschoben. Denn nach 150 Minuten Powermusik war ein „Walzer“ als Zugabe vorgesehen – die Unterhaltungskünstlerin wollte ihren Gästen noch mal ganz nah sein.
Mit „Knockin’ On Heavens Door“ verabschiedete sich die kecke Künstlerin mit holländischen Wurzeln von ihrem bewegenden Konzert. Vielen Gästen ging es wohl wie Christa Hüncken, die sich bereits zu Beginn fragte: „Was ist das denn hier.“ Die Unterhaltungskünstlerin nahm indes kein Blatt vor dem Mund. Schon nach ihrem ersten Lied fragte sie: „Was ist denn das für ein Geplätschere?“ Damit meinte sie den Applaus. Mit jedem weiteren Lied wusste das Publikum die Sängerin besser zu nehmen. Hüncken in der Pause: „Man muss sich dran gewöhnen. Die ist temperamentvoll und singt super. Ich finde das gut und freue mich auf die zweite Hälfte.“
Stimmlich ist Candy Race wohl nur von wenigen zu schlagen. Und auch die Anzahl ihre zotigen Bemerkungen war rekordverdächtig. „Einfach nur geil“, lauteten die Kommentare, wenn sich Race, die mit bürgerlichem Name Wilhelmine van den Aakster heißt, den Liedern von Tina Turner oder Janis Joplin widmete. Begleitet wurde sie von Ulli Torspecken am Keyboard und Piano.
Race wird im Dezember 62 Jahre – ihr Alter war ihr auf der Bühne nicht anzumerken. Sie selbst liebe Männer im „Metallalter“, versicherte sie: „Silber im Haar, Gold in den Zähnen, Blei in den Knochen. Und im Bett geben die sich Mühe, als wäre es das letzte Mal.“ Sie kokettierte mit ihrem Alter. Ernst dürfe man diese Frau nicht nehmen, riet sie selbst. „Ich meine alles nett. Ich tue nix und beiße nur auf Wunsch. Leider bleiben die Wünsche aus.“
Des Öfteren riss die Künstlerin von der Bühne zu Ausflügen ins Publikum aus. Zwei Herren hatten es ihr besonders angetan, und sie machte sie kurzerhand zu ihren Go-go-Boys. Die Auserwählten machten toll mit. „Diese Emotionen, ich bin begeistert“, sagte Race. Das galt auch für Frank Schiefner – er war einer der „Boys“. „Geile Sache. Eine Superstimme, die kriegt die Leute richtig in Gang.“ Schiefner war das erste Mal im „Hellingst 59“. Sein Fazit: „Sehr zu empfehlen.“
Candy Race wechselte öfter von schneller Musik zu Balladen, von fröhlichen Songs zu traurigen Stücken – alles geschah mit Humor. „Die Forderung nach Zugabe kommt nicht von Herzen. Ihr wollt nur sehen wie lange ich stehen kann.“
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