Interessante Geschichten von anno dazumal

Gnarrenburg war bei der Premiere der “Tage der Industriekultur” mit Glasmuseum Marienhütte und Moorhof Augustendorf vertreten
Gnarrenburg. Was hat Gnarrenburg mit Hamburg zu tun? Seit der Premiere der “Tage der Industriekultur am Wasser” in der Metropolregion Hamburg wissen viele: eine ganze Menge. Die Gemeinde Gnarrenburg war mit dem Glasmuseum Marienhütte im Gnarrenburger Bahnhof und dem historischen Moorhof Augustendorf dabei.

Der große Andrang blieb in beiden Museen aus, dennoch verbuchte Heinrich Rademacher die zusätzlichen Öffnungszeiten im Glasmuseum als Erfolg, die Besucher, die vorbeikamen, zeigten sich äußerst interessiert. Die Führungen in Augustendorf wurden am Freitag und Sonnabend gar nicht angenommen, aber wenigstens einige Gäste schauten vorbei. Anders sah es am Sonntag aus, allerdings haben an diesem Tag das Glasmuseum wie auch der historische Moorhof sowieso geöffnet.

Der Begriff Industriekultur ist in Augustendorf mit dem Torf verknüpft. Torf war jahrelang ein wichtiger Brennstoff und fand den Weg aus dem Teufelsmoor bis nach Bremen und Hamburg. Die Glashütte nutzte gleichfalls die Wasserwege und benötigte den Torf, um ihn zu verkohlen und die benötigte Hitze für die Glasherstellung zu erzeugen. In Augustendorf, der Moorhof ist eine Original-Moorbauernstelle, kann die beschwerliche Arbeit der Moorbauern noch heute nachvollzogen werden. Vor Ort war Hinrich Dammann, der die Gäste über das Freilichtmuseum führte.

Geschichtsträchtige Stätte

Vom Glasmuseum Marienhütte waren Corinna Holst und Michael Franke aus Bremervörde ganz begeistert. Holst: “Ich find das total super. Die ganzen Erklärungen dazu, dadurch lebt das hier förmlich. Wir sind froh, dass wir hier gewesen sind.” Weitere Besuche in Sachen Industriekultur hatten sie nicht geplant. “Lieber eine Sache und dann intensiv”, lautet ihr Credo. Das war ganz im Sinne von Heinrich Rademacher, der unendlich viele Geschichten aus “seinem” Museum erzählen kann, nicht nur über die Glashütte.

Berühmt geworden sei diese durch den Tropfenzähler. Georg Hirdes hatte die Idee, Hermann Lamprecht setzte sie um, kaufte Hirdes später die Patentrechte ab und eroberte den Weltmarkt. Unter Lamprecht erfuhr die Glashütte einen großen Aufschwung. Michael Franke war überrascht: “Was hier alles aus Gnarrenburg kam, da wäre ich nie drauf gekommen. Das verbindet man doch eher mit großen Städten – wie Jena beispielsweise.” Corinna Holst ist sich sicher sie wird wiederkommen: “Die Feuertaufe ist bestanden. Wenn wir wieder Besuch bekommen, wissen wir, wo wir hinmüssen.” Das Glasmuseum bietet nicht nur Glas, sondern einen Großteil der Geschichte Gnarrenburgs. Rademacher freut sich darüber: “Viele Leute bestätigen mir, dass die Zeit hier drin nahezu verfliegt.” Das klingt glaubhaft, kommt der Vorsitzende des Fördervereins Glasmuseum Marienhütte doch schnell von einer Geschichte zur anderen. Heinrich Rademacher selbst hat sich gefreut, Teil der Tage der Industriekultur am Wasser gewesen zu sein. Auch wenn der Andrang ausblieb.

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