Eine Reise zu den Sternen

Friedo Knoblauch lud im Ferienprogramm zur Exkursion durch Raum und Zeit
Vollersode. Beim vierten Anlauf klappte es endlich: die Exkursion durch Raum und Zeit mit Friedo Knoblauch und Torsten Lietz. An vier Teleskopen im Wallhöfener Garten von Knoblauch und in seiner privaten Sternwarte gab es einen 23000 Lichtjahre weiten Blick in den Kugelsternhaufen M-13 und in die benachbarte Galaxie Andromeda, immerhin 2,5 Millionen Lichtjahre weit weg. Die Teilnehmer lernten Sternenbilder und Sterne kennen, nahmen die Erinnerung an Sternschnuppen und jede Menge Informationen mit nach Hause. Dabei sah es anfangs nicht nach einem erfolgreichen Abend aus. Der Himmel war bedeckt. Nur vereinzelt ließ sich ein Stern blicken. “Wir müssen kräftig pusten, damit wir heute noch zu den Sternen gucken können”, meinte Friedo Knoblauch. Tatsächlich – die Wolken verzogen sich langsam und ließen Knoblauch und Lietz Zeit, ihre Gäste über das Universum zu informieren.

Das erste zu bestaunende Objekt, das sich zeigte, war das Sommerdreieck. Es ist kein Sternenbild, aber eine markante Konstellation. Knoblauch zeigte am Himmel den Stern Wega aus der Leier, rund 25 Lichtjahre entfernt, Deneb aus dem Sternbild Schwan und 2000 Lichtjahre entfernt sowie den Stern Atair aus dem Sternbild Adler. Diese drei bilden das Sommerdreieck und sind laut Knoblauch “kosmisch gesehen ganz nah.” Der Atair ist mit 16 Lichtjahren übrigens ganz nah – ein Lichtjahr entspricht 9,5 Billionen Kilometer.

Knoblauch bekommt oft Besucher und von daher viele Fragen gestellt. Ein Thema sei häufig, ob es Leben auf anderen Planeten gebe. Der Fachmann philosophierte: “Das Leben besteht aus vielen Zufällen. Alles muss passen und alles hat seinen Sinn.” Er selbst fragt sich, ob da nicht einer dran gedreht habe, und bei der Frage nach Gott zitiert er den Astrophysiker Rudolf Kippenhahn: “Das Universum ist so groß, da hat auch Gott seinen Platz.” Für Knoblauch ist lange nicht alles erklärbar, und Torsten Lietz ergänzte: “Es wäre traurig, wenn nur wir im Universum wären. Das wäre eine große Verschwendung.”

Schließlich war der Himmel frei: Zeit für die Sternenwarte. Das erste Beobachtungsziel war der Kugelsternhaufen M-13 mit mehr als 150000 Sternen, bevor es um den planetarischen Nebel des M-57 ging. Dieser Ring ist der Rest eines Sternes, der vor 20000 Jahren seine äußere Hülle abgestoßen hat, sagte Knoblauch. 50 Prozent aller Sterne seien Doppelsterne – so wie der Albireo und der Mizar mit Alcor.

Letztgenannter wird von vielen Leuten am Sternenhimmel erkannt. Er sitzt in der Deichsel im “Großen Wagen”, der selbst kein eigentliches Sternbild ist, sondern ein Teil des “Großen Bären” und ganzjährig zu sehen ist. Olaf Funken, der mit seinem Sohn Adrian am Ausflug teilnahm, meinte: “Das habe ich gar nicht gewusst, obwohl ich mich da mal ein bisschen für interessiert habe. Ich kannte nur den großen Wagen.” Gelernt haben die Teilnehmer auch, dass mittels des großen Wagens der Polarstern gefunden werden kann: Dafür muss die Länge der Hinterachse fünfmal verlängern werden. Dann hat man den Polarstern erreicht. Der wieder ist der “Handgriff” des kleinen Wagens.

Genauso interessiert wie sein Vater war Adrian. Dem Zehnjährigen gefiel der Ausflug sehr. Dabei hatten die beiden Funkens ein wenig Pech. Als sie endlich an der Reihe waren und in die Sternwarte durften, zog sich der Himmel wieder zu. Trotzdem sagte Olaf Funken: “Es war sehr informativ und keine verschwendete Zeit.” Nicht ganz so begeistert war Jaro Moldenhauer: “Es war mittelmäßig, für mich nicht so das spannende Thema. Ich hatte auch keine große Lust in die Sternwarte.” Jaro war mit Bettina Moldenhauer und Marcel Grotheer bei der Exkursion dabei.

Jetzt im August lohnt sich ein Blick in den Himmel. Laut Lietz gibt es viele Sternschnuppen zu sehen. Lietz: “Sternschnuppen sind Staub und Reste von Zusammenstößen die in die Atmosphäre eindringen und verglühen.” Diesen Monat taucht die Erde durch einen Kometenschweif, das garantiert viele Sternschnuppen. Also Kopf in den Nacken. Friedo Knoblauch bietet auch wieder in den Herbstferien Führungen an. Anmeldung unter Telefon 04793/3154.

 

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