Hambergen. Der diesjährige Flohmarkt in der Samtgemeindebücherei Hambergen fand nicht so großen Zuspruch wie im letzten Jahr. Eigentlich war er zusammen mit der Projektwoche der Gesamtschule am Wällenberg geplant, die allerdings fiel wegen des Umbaus der Aula aus. Kornelia Götsche, die Leiterin der Bücherei, wiederum wollte ihren Termin nicht verschieben. Die Gäste aber griffen kräftig zu.
Weit mehr als tausend Bücher, Weltliteratur, Ratgeber und Kinderbücher standen zur Auswahl, größtenteils gesponsert aber auch aussortiert aus Büchereibeständen. Die Mitarbeiter rangieren immer wieder Bücher, die jahrelang nicht ausgeliehen werden, aus. Sie landen auf den Flohmarkttischen. Julius Messerschmidt strich den Code der Bücherei und gab hunderte von Büchern frei. Frisch aussortierter Lesestoff zum Sonderpreis von einem Euro pro Kilo. Wer die besten Geschäfte machte, die Bücherei oder der Leser war die große Frage. Die Bücherei schafft Platz für neue Bücher, jeder eingenommene Euro wird in Lesestoff reinvestiert, die Kunden bekamen Bücher zum Schnäppchenpreis. Andreas Arp war sich sicher: “Ich habe ein gutes Geschäft gemacht.” 8,3 Kilo Bücher nahm er mit. Auf knapp fünf Kilo brachten es Ute Hoffmann und Enkelin Ronja Winkler mit ihren vierzehn Büchern. Der Schwerpunkt lag bei beiden auf Kinderbücher für Achtjährige, für Ronja also. “Nachts sind alle Glatzen blau” nahmen sie ebenso mit nach Hause wie “101 Katzenfragen”. Die Katze Momo von Ronja hört nämlich noch gar nicht war zu erfahren. Omas Hund Sorbas dagegen ist schon gut erzogen, “Mein liebstes Hundebuch” soll für den letzten Schliff sorgen.
Julia Sichler durfte für zwei Euro Bücher wählen. Sie wägte gerade das Gewicht von “Dieter Bohlen – Hinter den Kulissen” ab. Als DSDS-Fan war das für sie natürlich von Interesse und ein Schnäppchen. Mitgenommen hat Julia auch “Voll fies verzaubert”. An der Kasse kam Julia auf rund drei Kilo., Auf der Suche nach tollen Kinderbüchern war Juliane Meyer für ihren Enkel Ruben fündig geworden. Bastelnachmittage sind auch bei den nächsten Besuchen garantiert. Für sich selber wählte Meyer das große Buch der Gartendekorationen. “Für Romane bin ich nicht mehr zu haben. Die habe ich früher verschlungen”, verriet sie.
In der Bücherei gibt es logischerweise gute Lesetipps. Der von Linus Oeltjenbruns lautete: “Gregs Tagebuch.” Unter der Rubrik Comicromane laufen diese Bücher, die Geschichten sind aus dem Leben eines Schülers gegriffen. Linus Mama wie auch Götsche sind sich einig: “Damit bekommt man Jungs zum Lesen.” Das fünfte Tagebuch ist gerade erschienen, die ersten vier kann man in der Bücherei ausleihen.
Neben Weltliteratur zum Kilopreis gab es auch Bücher umsonst oder gegen eine Spende. Hunderte von Büchern sind natürlich liegen geblieben. Wegschmeißen möchte Götsche die eigentlich nicht. Götsche hofft, dass sie einige beim Lions Club los werden kann, freut sich aber auch über Alternativangebote und gibt Bücher Kartonweise gegen kleines Entgelt ab.
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