Blütenfest am Oste-Hamme-Kanal zog Tausende von Menschen an / Rund 200 Händler vor Blütenkulisse
Gnarrenburg. Dicht an dicht haben sich Tausende von Menschen gestern beim Blütenfest in Gnarrenburg auf der Flaniermeile “Oste-Hamme-Kanal” an den Ständen von rund 200 privaten und professionellen Händler vorbei geschoben. Von 11 bis 18 Uhr lud die rund zweieinhalb Kilometer lange Verkaufsmeile bei schönstem Sonnenwetter zum Schauen, Staunen und Kaufen ein. Auch im 16. Jahr bildete eine Vielzahl von blühenden Narzissen die Kulisse vor dem historischen Kanal. So vielfältig wie die Besucher, so vielfältig war auch das Angebot. Es gab eigentlich nichts, was es nicht gab. Exklusive Lampen zum Blütenfest-Sonderpreis gab es bei Brilliant-Leuchten, Tarnjacken beim Bundeswehr-Shop Frische dänische Kekse nebst leckerer Schokolade und Gummizeug? Kein Problem, für den obligatorischen Zehner gab es eine ganze Tüte voll von diesen Leckereien.
Für das “leibliche Wohl” der Besucher war gut gesorgt. Ob Frühstück, Mittagessen oder Kaffee – bis zum Abendbrot war alles dabei. Belegte Brötchen, Fischbrötchen, Bratwurst, Gyros, Käsestäbchen oder Torten, Obstkuchen und Crêpes sowie Eis, Bonbons, Lakritze und frisch-gebrannte Mandeln – die Auswahl nahm kein Ende und oft war es der Duft, der die Kunden lockte.
Das Blütenfest ist aber auch ein Floh- und Kramermarkt. Bücher aller Art, Antiquitäten, Videospiele, Lego, Playmobil, Gesellschaftsspiele, Langspielplatten und CDs lagen auf den Tischen und die Musik klang den Besuchern in den Ohren. Bei Birger Jessel aus Stade zogen die dreckigsten Ausstellungstücke die meisten Blicke auf sich. Ein 80 Jahre altes Dürkopp-Fahrrad und zwei 20 Jahre jüngere Zweiräder buhlten bei ihm um die Gunst der Passanten. Sie trugen dazu jede Menge Rost, Stroh in den Ketten und Spinnweben zwischen den Speichen zur Schau. Macht nichts, das älteste Ding ging für einen Fünfziger als erstes über den Tresen. Jessel: “Ich habe die so aus der Scheune geholt und mit hierher genommen.” Park & Ride für Fußmüde
Verkaufen kann der Mann. Mit knackigen Sprüchen hatte er die Aufmerksamkeit der Besucher schnell gewonnen: “Mit dem Fahrrad ist Schumi schon durch die Boxengasse gefahren.” Im Angebot hatte Jessel auch alte Milchkannen und ein altes Kirchenfenster. Der Honig-Verkäufer: “Original aus 60 Meter Höhe geborgen.” In diesem Fall zog der Spruch nicht, die Kundin zog weiter. Der Käufer des Fahrrads versprach es wieder flott zu kriegen.
Ein Schnäppchen haben auch Alexandra und Michael Lütjen aus Bremervörde auf dem Markt gemacht. Abseits der Flaniermeile schlugen sie mit ihrer frisch erworbenen Zinkwanne den Weg nach Hause ein. Drei Stunden hatten sie für die Flaniermeile gebraucht und neben der neuen Feuerstelle einen Osterkranz für die Tür und ein Schild von Werder Bremen ergatterten. Michael Lütjen: “Natürlich mit der Hoffnung, dass ich hier einige Meistertitel ergänzen kann.” Den langen Weg fanden beide recht heftig, aber er hat sich gelohnt, versicherten sie.
Den Weg konnten die Besucher sich allerdings durchaus auch verkürzen. Der Veranstalter Touristik Gnarrenburg hatte ein “Park & Ride”-Angebot eingerichtet. Es wurde sehr gut von den Gästen angenommen. Kein Wunder – alle Parkplätze waren schließlich belegt. Auf der anderen Seite des Oste-Hamme Kanals verkehrte zudem die Gnarrenburger Straßenbahn. Die Kyffhäuserbahn machte an allen Brücken Station und sorgte damit für viele glückliche Gesichter bei den Besuchern, denen bereits die Füße vom Laufen schmerzten.
Glückliche Gesichter – die gab es auch an den Ständen der Hobbybastler. So kurz vor Ostern gab es dort jede Menge Dekorationen für die Feiertage zu erwerben. Schicke Nester, bunte Eier, Blumengestecke und die ganze Vielfalt der österlich bunten Tierwelt in allen Variationen und aus verschiedenen Materialien. Da glucksten die kleinen Gäste vor Vergnügen. Zwischendrin gab es für sie immer wieder Kinderkarussells auszuprobieren. Gäste, die die Augen offen hielten, entdeckte ein altes Feuerwehrfahrzeug und sogar Geschenke: Umsonst stand auf so manchem Karton mit jeder Menge Krams darin.
Für die vielen privaten Händler hatte der Tag trotzdem ein Wermutstropfen. Denn obwohl Tausende von Menschen das Blütenfest besuchten, gekauft hätten nur wenige von ihnen, so die Händler. Gabriele Hartmann war zum ersten Mal auf dem Blütenfest, ihre Geschäfte gingen nicht ganz so gut. Eigentlich sei sie kein Flohmarkt-Typ: “Was ich nicht verkaufe, kommt auf dem Sperrmüll. Aber das Wetter ist wunderbar und von daher geht’s uns gut.” Eine Fotostrecke zum Blütenfest finden Sie unter www.weser-kurier.de/region
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