Das Küchenteam ist als erstes auf dem Platz

Großes Reit- und Springturnier in Hambergen ist längst zum Volksfest mutiert / Viele eifrige Helfer im Einsatz
Hambergen. Svenja von Horsten schnappt sich das Papier, rennt ins Rechenzentrum, gibt den Zettel ab und fegt zurück zum Dressurplatz. Über 50 Mal geht das so. Die Reitprotokolle müssen so schnell wie möglich ausgewertet werden. Früher erledigte das der Ponyexpress, heute sprintet Svenja: Der Reit- und Fahrverein Hambergen war am Wochenende Gastgeber eines der größten Reitturniere der Region mit rund 2400 Nennungen und 1400 Pferden. Die Zahlen sprengen nur noch die unzähligen Zuschauer. Das Reitturnier ist längst zum Volksfest geworden. Da braucht es locker hundert Leute von Svenjas Schlag. Die meisten Helferstunden lieferten die Küchenfeen ab. Sie sind morgens die Ersten und abends die Letzten auf dem Gelände. Morgens werden in der Feldküche Brötchen geschmiert, Kakao gekocht und später werden Salate geputzt und Torten geschnitten. 15 Frauen gehören zum Küchenteam. Alle sind gleichberechtigt, die Stimmung ist trotz der vielen Stunden gut. Mittendrin ist seit etlichen Jahren die 72-jährige Mariechen Wildermuth. Wie alle packt sie täglich zwölf Stunden mit an. Ehemann Willi ist auch vor Ort und gibt die Richtung auf dem Parkplatz an.

“Hier ziehen alle mit”

Auf dem Hindernisparcours lehnt sich Eckhard Reihs scheinbar ganz locker an einen Pfahl. Doch das täuscht. Reihs hat die Hindernisse im Auge und baut sie wieder auf sobald ein Teil heruntergerissen wird. Als Ex-Reiter fiebert Reihs natürlich mit den Akteuren, goldene Schleifen hat er als Springer auf dem Turnierplatz Mitte der 1950er- bis 60er-Jahre gewonnen. Seit 53 Jahren ist Reihs im Hamberger Reitverein Mitglied und in den Wochen vor dem Turnier beinahe täglich auf dem Platz. Reihs schwärmt: “Das hier ist bestimmt eine der schönsten Anlagen, so schön gelegen mit dem Wald im Hintergrund, wo gibt es das. Dies Jahr haben wir auch endlich mal das optimale Wetter. Voriges Jahr war es viel zu heiß, davor sind wir hier im Regen untergegangen.”

Eckhard Reihs züchtet Pferde, Hannoveraner und Holsteiner. Dieses Jahr läuft aber keines mit, im nächsten Jahr möchte er es mit einem Start versuchen, die Reiter dafür hat er bereits im Hinterkopf. Der Pferdenarr freut sich über die große Helferschar: “Hier ziehen alle mit, sind mit Begeisterung und großem persönlichen Einsatz dabei.” Sein Lob gilt insbesondere Anni, Angela, Nicole, Franzi, Jörn, Fabian und Anna, die mit ihm den Hindernisparcours bedienen.

Ein Höhepunkt des Reitturniers ist das Flutlichtspringen. Zum ersten Mal dabei war Anna von Oehsen, auf ihrem sieben Jahre jungen Pferd Emil. Für Sonntag hat sich Anna auch die “Hamberger Naturtrophy” vorgenommen. “Junge Pferde sind guckig”, erklärt Anna zum Schwierigkeitsgrad und will damit sagen, dass ihre Pferde eben noch viel gucken und nicht einfach nur springen wie erfahrenere Pferde. Lilli und Emil haben am Sonntag tatsächlich zu viel geguckt, es reichte nicht für die vorderen Plätze. Kaum raus aus dem Sattel schließt sich Anna dem Helferteam an: “Wir helfen gern unserem Verein.” Gewonnen hat das Flutlichtreiten der Junioren Carolin Rabea Kahrs mit Evita vor Lennert Hauschild auf Lotario und Jana Hagenah auf Caymann. Die “Hamberger Naturtrophy” entschied Steffen Engler auf Andante für sich und verwies damit Anja-Sabrina Heinsohn auf “Find ich gut” und Christoph Hagedorn auf Estella auf die folgenden Plätze. Als Ersatz für den Ponyexpress war Svenja am Sonnabend unterwegs, einen Tag später war sie selbst als Reiterin gefragt. Neun Jahre jung und kein bisschen nervös nahm sie am E-Springen teil. Einmal auf der vierjährigen Maja, einmal mit Bella Viveca. Viele der Helfer beschränkten sich nicht aufs Helfen. Auch darum können die Turnierleiter Walter Puckhaber und Jan von Oehsen das Reitturnier als Erfolg verbuchen.

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