Seltenes Löschgerät bleibt im Ort

112 Jahre alte Handdruckspritze wird noch bei historischen Wettbewerben eingesetzt
Axstedt. Im Alter von 112 Jahren hat die alte Handdruckspritze der Freiwilligen Feuerwehr Axstedt endlich einen würdigen Standort bekommen. Für jedermann sichtbar steht die Spritze nun im Ausstellungsraum des Autohauses Kölpin an der Bahnhofstraße in Axstedt und ist dank der Rundumverglasung ins rechte Licht gerückt. Mit dem Besitzer des Autohauses Frank Kölpin freuen sich auch die Axstedter Feuerwehrleute.

Die Spritze stand auf der Diele von Peter Huskamp und musste wegen einer baulichen Veränderung weichen. Die Axstedter Feuerwehr suchte lange einen neuen geeigneten Standort, berichtete Ortsbrandmeister Wolfgang Tunnat. Leider vergeblich, sodass daran gedacht wurde, die Spritze “No. 296” dem Feuerwehrmuseum in Zeven zu überlassen. Als Fördermitglied Frank Kölpin davon Wind bekam, erklärte er sich spontan bereit, der Handdruckspritze ein neues Zuhause zu geben. Kölpin: “Es wäre zu schade, dass sie im Museum steht, sie sollte schon in Axstedt bleiben.” Die Handdruckspritze aus dem Hause “H. Schmidt & Sohn, Spritzen & Pumpenfabrik Linden Hannover” ist trotz Baujahr 1898 voll funktionsfähig und kommt auf speziellen Wettbewerben auch noch zum Einsatz.

Schneller Zugriff auf das gute Stück Tunnat: “Nun haben wir ja schnell Zugriff auf das gute Stück.” Zum Einsatz werden die Holme aufgebaut und dann kann gepumpt werden. “Hinterher weiß man, was man getan hat. Da braucht man nicht mehr ins Fitnessstudio. Dass haben wir oft genug ausprobiert”, so Tunnat. Er wusste auch, dass die Mitglieder der Ortswehr in den 50er-Jahren überlegt hatten, das gute Stück zu verkaufen, es gab einen guten Messingpreis. Tunnat: “Gott sei Dank war die Mehrheit dagegen.” Beim genauen Hingucken mag man kaum glauben, dass mit dieser Handdruckspritze jahrelang Feuer gelöscht worden sind. Die Scheinwerfer werden mit Kerzen befeuert, die Spritze mit einem Pferdegespann gezogen. Tunnat: “Früher ist beim Feuer der Melder per Fahrrad und mit der Tröte durch den Ort gefahren und hat Feueralarm geblasen. Dann hieß es auf zum Feuerwehrhaus. Das erste Gespann hat dann jeweils eine Prämie von 30 Reichsmark bekommen. Vier Mann fuhren auf der Spritze mit, die anderen mit dem Fahrrad hinterher.” In Axstedt angekommen ist die Handdruckspritze im Jahre 1906 und hat über 50 Jahre treuen Dienst geleistet. Sie ist ein Stück Axstedter Geschichte.


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