Echte Kerle in Stöckelschuhen

Bei Postels in Bornreihe sind “Twee Froonslüüd toveel” / Laienspeel bringt ab Sonnabend Schwank auf die Bühne
Bornreihe. Richtige Kerle sind auf der Bornreiher Bühne im Saal von Postels bei “Twee Froonslüüd toveel” unerwünscht. Rolf Lütjen in der Rolle der falschen Barbara Keller und Maik Tietjen als “deren bannig hübsche Tochter” Conny vom Bornreiher Laienspeel wollen trotzdem mitmischen und ziehen deswegen Frauenklamotten an. Am kommenden Sonnabend hebt sich um 20 Uhr der Vorhang für die Premiere des Schwanks in drei Akten von Andreas Baumgartner und zahlreiche Lacher sind programmiert.

Die Proben laufen zumindest immer lustig ab. Im Mittelpunkt stehen klar Barbara und Conny, besser gesagt Rolf Lütjen und Maik Tietjen. Die Stimmen sind schnell verstellt, Schwierigkeiten macht die Körpersprache. Tietjen, normalerweise ein ganzer Kerl, sitzt natürlich breitbeinig am Tisch. Mit Rock gewährt dies natürlich einen ungewohnten und besonders tiefen Einblick. Das geht gar nicht, der Blick von Mitspielerin Andrea Büntemeyer, die als Zimmerdeern Kathy in ihrer Paraderolle zu stecken scheint, sagt alles. Also Beine übereinander schlagen, einmal kräftig gelacht und weiter geht’s.

Einen echten Kerl gibt es dann aber doch, Matthias Becker darf als Doktor Fischer seine Körperbehaarung behalten und diese natürlich auch kurz zeigen. Vorhang! Dieser Fischer ist sowieso eine sonderbare Person, wird im Stück als zerstreuter Professor und Heiratsschwindler bezeichnet und verspricht eine ewige Jugend. Die Regie für das ganze Stück hat Monika Stelljes, sie spielt zudem die Rolle von Fro Grünlich, die wiederum inkognito auftreten möchte und damit für weitere Verwechslungen sorgt.

Weitere Rollen in “Twee Froonslüüd toveel” haben Sylvia Gefken als Hotelchefin, Corinna Wendelken als Kellers Urlaubsliebe Fro Bobeck und Ilse Stelljes als echte Barbara Keller. Rollen und Texte stehen seit Juni fest und werden fleißig einstudiert. Seit September sind die Laienschauspieler auf der Bühne und proben beinahe täglich mit wachsendem Erfolg. Immer mehr vom Text sitzt, weniger muss abgelesen werden. Karin Fiß im Flüsterkasten freut sich wohl besonders über den Fortschritt. Zum Start der Proben braucht die Souffleuse jede Menge Wasser gegen ihre trockene Kehle, muss ganze Sätze vorlesen – zur Premiere sollen dann Stichwörter genügen, um die Akteure auf den richtigen Weg zu bringen und die eigenen Stimmbänder zu schonen. Spätestens zur Generalprobe muss auch das Bühnenbild passen, während der Proben ändert sich das Werk von Hans-Dieter Stelljes und Günter Renken, die von Matthias Becker unterstützt werden, ständig. Bei der Presseprobe macht die frisch installierte Schwingtür mehr Probleme als der Text, und der Schlüsselkasten ist nur imaginär vorhanden.

Perücke und Schuhe (wo gibt es eigentlich so große Frauenschuhe?) sitzen bei Lütjen und Tietjen bereits perfekt. Das Laufen auf den Tretern klappt meist, allerdings juckt es ein wenig unter dem falschen Haar. Doch das spornt an, die Proben laufen schneller als geplant in 90 Minuten ist alles gesagt. Das wird während der Aufführungen nicht passieren, dafür wird das Publikum mit kleinen und größeren Lachunterbrechungen schon sorgen.

Aufgeführt wird “Twee Froonslüüd toveel” nicht nur am Premierentag. Vorstellungen abends um 20 Uhr gibt es an allen vier Freitagen und den ersten drei Sonnabenden im November, und zusätzlich am Sonntag, dem 21. November, und Donnerstag, dem 25. November. Am Sonntag, 31. Oktober, wie auch am 7. und 14. November gibt es das Stück zur Kaffeezeit um 15.30 Uhr. Karten gibt es bei Margret Kück von 10 bis 18 Uhr unter Telefon 04793 / 96172.


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