Volle Kasse durch frischen Wind

Enercon will 180 Meter hohe Windräder in Giehle errichten / Rat informierte sich
Um drei Windkraftanlagen will das Unternehmen Enercon den Windpark bei Giehle erweitern. Die Voraussetzung dafür hat der Landkreis mit seinem Regionalen Raumordnungsprogramm geschaffen. Die dazugehörige Bauleitplanung liegt in den Händen der Kommune. Das Unternehmen informierte nun den Rat von Vollersode über die Erweiterungspläne.
Vollersode. Für einen Geldregen von rund 750000 Euro könnte der Windanlagenhersteller Enercon in der Gemeinde Vollersode sorgen. So viel Geld, überschlägt die Gesellschaft, würden die drei Windräder an Gewerbesteuer-Anteilen für die Kommune abwerfen, die sie im bestehenden Windpark in Giehle errichten will. Die Rechnung bezieht sich auf einen Zeitraum von 20 Jahren; der Großteil des Geldes würde nach den ersten zehn Jahren fließen. Projektentwickler Martin Rolfes von der Enercon präsentierte dem Rat von Vollersode nun die Pläne.

Sechs Windräder stehen derzeit im Windpark Giehle. Zwei weitere drehen sich auf Gnarrenburger Grund. Die Anlagen sind vom Typ E 48. Ihre Rotoren haben einen Durchmesser von 48 Metern. Die drei neu geplanten Windräder sind mit 82 Metern größer. Die komplette Anlage wächst dadurch auf eine Höhe von rund 180 Metern. Rolfes zeigte Fotomontagen, die die neuen Anlagen im Windpark Giehle darstellen. Obwohl die Anlagen deutlich größer und höher sind, fallen sie nicht mehr auf als die vorhandenen, behauptete der Fachmann. Grund: Der Abstand zur nächsten Bebauung beträgt mindestens 800 Meter. Aus Sicht von der Bundesstraße scheinen die vorderen und älteren Räder größer zu sein. Die Neuanlagen sind zudem getriebelos und damit geräuscharm.

Je niedriger, desto weniger Strom

Die drei geplanten Windanlagen erwirtschaften deutlich mehr Energie als die vorhandenen Mühlen. Rolfes: “Ein Verzicht auf Turmhöhe bedeutet weniger Energie und weniger Steuern. Eine maximal geplante Anlage ist wirtschaftlich für uns und die Region.” Umgerechnet auf die Gewerbesteuer, gäbe es bei geringerer Höhe und weniger Strom “nur” 500000 Euro und erst ab dem zwölften Jahr, erläuterte Rolfes.

Niedersachsen sei ein “Windland”, sagte er. Aber es gebe Luft nach oben. Rund 25 Prozent des durch Wind produzierten Stromes stamme aus Niedersachsen. Alle Formen von erneuerbarer Energie zusammen betrachtet kommen auf einen Anteil von 20 Prozent, sieben bis acht davon werden mit Windkraft produziert. Rolfes: “Das muss ausgeweitet werden, die Kernenergie hat noch ein Anteil von etwa 22 Prozent.” Nach eigenen Angaben ist Enercon Marktführer bei den Windanlagenherstellern, hat rund 19000 Energieanlagen weltweit errichtet und beschäftigt 17000 Mitarbeiter. In Giehle ist Enercon seit etwa fünf Jahren und will nun erweitern. Starten möchte Enercon dieses Jahr; zumindest den Wegebau und die Fundamente will Enercon fertigstellen. 2013 soll die Errichtung und Inbetriebnahme stattfinden. Ein Wermutstropfen bleibt: Nach den Plänen Enercons fällt Gewerbesteuer aufgrund der Abschreibungen erstmals in zehn Jahren an. Rolfes geht im Gegenzug davon aus, dass sich die modernen Anlagen länger als 20 Jahre drehen und für weitere Einnahmen sorgen werden. Derzeit nimmt die Gemeinde Vollersode durchschnittlich 300000 Euro an Gewerbesteuern im Jahr ein.

In den Fachausschüssen der Gemeinde soll nun über eine mögliche Bauleitplanung entschieden werden.

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