Kaninchenzüchter küren ihre Meister / “Spott ist nicht gut fürs Tier”
Hambergen. Die Rassekaninchenzuchtvereine HB 5 Vollersode und HB 27 Osterholz-Scharmbeck haben am Wochenende gemeinsam ihre jährliche Rassekaninchenschau in der Hamberger Schützenhalle präsentiert. Es gab 145 Tieren aus 20 Rassen und Farbenschlägen zu sehen. Die Vereine kürten ihre Meister, verteilten Urkunden und Pokale nach der Bewertung durch die Preisrichter. Zur offiziellen Eröffnungsfeier am Sonnabendnachmittag ehrten die Vereine zudem langjährige Mitglieder.
“Ich bin sprachlos”, war die Reaktion von Manuela Röhricht, die mit ihrem Hermelin, Blauaugen, den Vereinsvizemeistertitel nach Hause holte. Röhricht: “Ich bin ja erst letztes Jahr in den Verein eingetreten und das eigentlich auch nur wegen unserer Tochter Laura, die sich total in die Kaninchen vernarrt hat.” Laura soll nächstes Jahr ihre Karriere im Verein HB 27 starten, hat sich als Zuchttier schon den Zwergwidder ausgesucht. Manuela Röhricht wählte den Hermelin mit blauen Augen: “Ich habe mich sofort in die Hermelin verliebt. Sie sind so weich, kuschelig und anhänglich.” Vier Kaninchen kommen jeweils in die Wertung, die von Röhricht schafften es zusammen auf 384,5 Punkte. Besser bewerteten die Preisrichter (Detlef Knopf, Dieter Rosenau und Tobias Nöppert) im Verein HB 27 nur die schwarz-weißen Holländer von Stefan Krohn. 386 Punkte brachten ihm den Vereinsmeistertitel. Die schwarzen Weißgrannen von Jette und Marten Krohn holten den Jugendtitel nach Hambergen.
Im Verein HB 5 konnte unterdessen der Vorsitzende und Ausstellungsleiter Karl-Heinz Fürst seinen Titel verteidigen. Zu verdanken hat Fürst das seinem Kleinsilber in Gelb. 386,5 Punkte erreichten die vier Tiere. Den Titel des Vizemeisters sicherten sich mit gleicher Punktzahl Rolf Meinke und seine Kleinchinchillas. Die übrigen Preise waren eine vereinsübergreifende Sache. Erstmals vergeben wurde der Horst-Petrek-Gedächtnispreis, benannt nach dem 2009 verstorbenen Vorsitzenden. Bei der Premiere nahm Rolf Meinke diese Wandertrophäe mit nach Hause. In die Wertung kommen die acht besten Tiere, unabhängig davon, zu welcher Rasse sie gehören. Fürst: “Damit wollen wir erreichen, dass insgesamt mehr Tiere ausgestellt werden.” Das beste Zeichnungstier hatte die Zuchtgemeinschaft Holger und Wilfried Schulz vorzuweisen, es war ein schwarz-weißer Dalmatiner-Rex. Aileen Schulz, die das Tier vorzeigte, verbat sich dabei den Ausdruck “kleine Kuh”, der häufig zu hören sei: “Das ist nicht gut für das Selbstwertgefühl.” Den besten Rammler (schwarz-weißer Holländer) hat Stefan Krohn im Stall, die beste Häsin Ronald Günsch (Zwergwidder). Jeder Preisrichter vergab zudem einen Kreisverbandsehrenpreis. Die Sieger dabei: Hans Jürgen Brunssen, Peter Jeschke und die Zuchtgemeinschaft Aileen und Maira Schulz.
Für zehnjährige Vereinstreue wurden jetzt Aileen Schulz und Björn Heißenbüttel vom Landesverbandsjugendobmann Uwe Wohlgemuth ausgezeichnet. Seit 25 Jahren Mitglied ist Heiko Dohme, der von der Kreisverbandsvorsitzenden Erna Wohlgemuth geehrt wurde. Erna Wohlgemuth gehört der Frauengruppe des Vereins HB 22 Ritterhude an, die auf der Hamberger Schau Fell-Erzeugnisse anbot.
Karl-Heinz Fürst freute sich über die Besucher und wies schon einmal aufs kommende Jahr hin, in dem der Verein HB5 sein 50. Bestehen feiern wird. Fürst: “Wilhelm Pankoke hat den Verein 1961 ins Leben gerufen; wir haben in der Gaststätte Jacobs in Wallhöfen angefangen.” Damals züchteten noch rund 90 Prozent den Weißen Riesen; heute spielt der nur noch eine kleine Rolle.
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