Riesenandrang beim Kiddie-Markt


Ausnahmslos zufriedene Gesichter und jede Menge erfüllter Wünsche / “Die kaufen jetzt meinen Tisch leer”
Osterholz-Scharmbeck. “Da wirst ja bekloppt”, war der deftigste Kommentar einer Besucherin des Kiddie-Marktes am Sonnabend in der Stadthalle Osterholz-Scharmbeck und der sagt doch alles aus: Sagenhaft diese Vollheit – mehr als 150 Anbieter auf allen Etagen. Zum Start um elf Uhr kamen gleich Hunderte von Besuchern, um das beste Schnäppchen zu machen. Die Folge: viel Gedränge. Trotzdem gab es nur zufriedene Gesichter, gute Geschäfte und großes Lob für die Veranstalter.
Birthe und Daniel Beermann waren aus Bremen-Nord vorbei gekommen um für Töchterchen Luisa ein paar schöne und modische Sachen zu ergattern. Die junge Familie war das erste Mal dabei und hat sogleich ein Verbesserungsvorschlag. Birthe Beermann: “Die Anbieter sollten ein Schild mit der jeweiligen Größe am Tisch anbringen, das würde bei der Vollheit schon helfen.” So wühlt sie sich durch alle Stapel am Tisch. Holzspielzeug und eine Winterjacke sind weitere Wünsche der Beermanns. Einen Verkaufsstand weiter war Birthe Beermanns Wunsch schon erfüllt.
Wünsche erfüllt wurden viele. Es gab wohl nichts, was es nicht gab. Bekleidung in allen Größen und von allen Marken, dazu Spielküchen, Kräne, Eisenbahnanlagen, Sammelkarten, Fahrräder, Lego und Playmobil. Eine Kundin suchte Gartenschuhe, im Fachgeschäft sollten die 35 Euro kosten, auf dem Kiddie-Markt gab es sie für drei Euro. Gummistiefel nahm sie ebenso mit: “Eigentlich wollten wir die gar nicht.” Abseits der Stände gönnt sich Jana Kahle eine kleine Pause. Auf dem Boden hockend liest sie ihrer jüngeren Schwester Antonia eine Geschichte aus einem eben gekauften Buch vor. Das lockt natürlich Zuhörer an. Lene und Liv setzen sich gleich dazu. Einen Hintergrund hat die Episode auch. Antonia hat bald Geburtstag und ihre Mama schaut sich deswegen alleine um.
Kinder waren jede Menge mit in der Stadthalle. “Mama! Das zieh’ ich nicht an”, zeterte ein Steppke. Für ihn war es wohl Zeit, weiter zu den Spielsachen zu gehen. Ähnlicher Meinung war vermutlich auch Keanu, als seine Mutter Dagmar Marks nach einer Jacke guckte: “Sind wir wegen dir hierhergekommen?” “Nein, wegen dir”, war die logische Antwort, schließlich war die Jacke für Keanu gedacht.
Die Spiele “Lotti Karotti” und “Halli Galli” nebst Playmobil waren schon in der Tasche. Das schien Keanu wohl nicht zu eichen. Und dann musste er noch ständig bei den Kleiderständern stehen bleiben. Dagmar Marks: “Dafür bist du mit Mama auf dem Flohmarkt.” Schlupfhosen wurden gesucht. Die waren aber in der Größe 122 schlecht zu bekommen.
25 Euro in eine Strampeldecke mit Spielbogen investierten Tanja Böttcher und Manuel Meyer. Der Nachwuchs hierfür wird im Februar erwartet. Weiter runter mit dem Preis wollte Sandra Dreher aus Hambergen nicht: “Die hat mal 60 Euro gekostet.” Mit dem Verkauf war Dreher zufrieden: “Das läuft hier immer gut. Bei Ebay könnte ich zwar viel mehr Geld raus holen, aber das Fotografieren und Verschicken ist echt nervig.” Voller Hoffnung war sie bei Böttcher und Meyer: “Die kaufen jetzt meinen Tisch leer.” Selbst gekauft hat Dreher heute nur Hausschuhe und war richtig stolz. Meist gibt sie mehr Geld aus als sie einnimmt.
Geld ausgegeben hatte auch Maria Gundlach, die extra aus Sottrum zum Kiddie-Markt anreiste. Außer Schlittschuhen hat sie alles bekommen, was sie suchte. Weiter suchen wollte Kristina Boger, auf dem Wunschzettel steht noch eine Spielküche nebst Zubehör. Ihr Vorteil beim Feilschen: Nach dem Besuch beim Kinder-Schminken hatte sie mit Evelin-Elaine ein süßes Kätzchen dabei.
Jeanette Wolfermann vom Veranstalter nahm schon Anmeldungen für den nächsten Kiddie-Markt in der Stadthalle am 29. Januar 2011 an. Klar, dass auch sie mit dem riesigen Zulauf zufrieden war. Wolfermann weist aber erneut darauf hin, dass man nicht um Punkt elf vor Ort sein muss: “Die Verkäufer packen ständig nach und haben auch nach Zwölf noch tolle Sachen im Angebot.”


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