Stedener Erntefest übertrifft Erwartungen

Veranstalter ist hoch zufrieden / Erntefestumzug mit neuer Rekordbeteiligung: 30 Wagen rollten durch den Ort
Holste. Der Erntefestumzug beim Erntefest in Steden war am Sonntag nicht nur der Höhepunkt von drei tollen Festtagen, er sprengte dort auch sämtliche Rekorde. Der bunte Reigen war in zweifacher Hinsicht der längste Zug Stedens. 30 Wagen hatte man dort noch nicht gesehen und dank dreier Reifenpannen kamen die Trecker auch spät wie nie zuvor rein. Die meisten Zaungäste harrten aus, eine Radfahrergruppe aus Lübberstedt meinte: “Das Warten hat sich gelohnt. Da waren ja ein paar schöne Wagen dabei und dann auch noch so viele.” Den schönsten Wagen präsentierte Hof Müller. Als hätten sie es vorher geahnt, hatten sie von Anfang an einen großen Pokal dabei und präsentierten ihn jubelnd. Thema war die Fußballweltmeisterschaft, der liebsten Nebensache konnte sich niemand entziehen und es war einfach toll wie das Logo Südafrikas ausgearbeitet worden war. Die Teilnehmer des Umzugs vergeben in Steden selbst die Punkte zur Wahl des besten Wagen, fünf Punkte weniger als die Fußballfans ergatterte Stedens Jugend. An ihrem Wagen prangten wohl auch die meisten Blumen, die großen Bienen hatten gar bewegliche Flügel. Eine Woche brauchten die jungen Leute, Meike Bartels, Sonja Dammann, Johanna Schmidt und Anna-Dora Puckhaber waren besonders fleißig und steckten am Freitag und Sonnabend die meisten Blumen an. Beide Wagen waren extra zum Stedener Fest gebaut, liefen vorher noch gar nicht.
Brezel und Bier mit an Bord Platz drei im Wettbewerb ergatterte der Hof von Oesen, nahm Max und Moritz mit an Bord. Ein besonderer Hingucker war der Hahn am Frontlader. Die “Wies’n” vom Hof Freye fuhr auf Platz vier vor, klar dass dort Brezel und Bier mit an Bord waren. Den bunten Zug führte der Kronenwagen samt Prominenz an, die rote Laterne bekam zu Recht die Silberkiste mit Hexenhut und Riesenkürbis – war dieser Wagen doch schon mit der Erntedankfeier durch und dachte an Halloween.
Mindestens genauso erfolgreich wie der Umzug war die Erntedankfeier am Sonnabend im Festzelt. Norbert Karl: “So etwas gibt es bei uns in Oderbruch nicht. Deswegen kommen wir extra jedes Jahr hier her.” Was ihm besonders gefallen hat konnte er gar nicht sagen: “Alles war toll.” Gleicher Meinung war Silvana Jurk, die vor sieben Jahren aus Berlin nach Steden gezogen ist, allerdings zum ersten Mal am bunten Nachmittag teilgenommen hat.
Begeistert berichtet Jurk von den Holster Kids, die unter der Leitung von Inge Einross die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten mit den Tieren im Wald kombinierten. Jurk: “Das war ganz süß, die hatten so tolle Kostüme. Es gab Eichhörnchen, Marienkäfer und sogar einen Eisbären. Der kleine Bär war der Burner, der hat die ganze Zeit so böse geguckt, das war meisterlich.” Obwohl selbst mit Berliner Schnauze unterwegs, hatte sie keine Probleme mit dem Plattdeutsch der Knalltüten und konnte über die vielen Witze vom Moorbauern kräftig lachen.
Jurk: “Gemerkt habe ich mir den Namen Michael Rehberg. Das war ein Mann in Frauenkleidern, der hat nachher sogar seinen Rock fallen lassen.” Ihrer Freundin zugewandt ergänzt Jurk: “Als Mann hatte der Beine, Tina, das kannst du dir nicht vorstellen.” Vanessa Karl meinte: “Der hat sich fast bei Opa auf den Schoss gesetzt.” Und Opa? Norbert Karl: “Ich hätte da mitgemacht. Der hat das ganz toll gemacht.” Damit war auch Tina Birk überzeugt und sagte ihre Teilnahme im nächsten Jahr zu.
80 Kinder zum Laternenumzug und 300 Gäste auf dem Ernteball, da meckerte auch der Veranstalter nicht. Karl-Heinz Brünjes, Vorsitzender des TSV Steden-Hellingst: “Besser kann es nicht laufen. Das ist kaum zu steigern. Wenn wir auf diesem Niveau bleiben sind wir zufrieden.”


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