Alter „Reichsmark-Schatz“ aufgetaucht

Die Hastedts aus Hellingst finden beim Hausumbau, was Oma Christa als junge Deern vor dem Verbrennen rettete
Hellingst. 1949 hieß Christa Hastedt noch Dammann, war zwölf Jahre jung und eine flotte Deern. Die Dammanns hatten damals viel Geld, mindestens einen ganzen Handwagen voll. Leider handelte es sich um Reichsmark, die Währungsreform stand an, und die “Lappen” waren das Papier nicht wert, auf das sie gedruckt waren. Verbrennen hieß die Devise, und Christas Bruder Rudolf war von Mama Berta Dammann dazu verdonnert worden.

Christa tat es in der Seele weh: “Rudolf, das schöne Geld!”. Schnell griff sie zu und nahm ein paar Scheine. Das blieb nicht unbeobachtet, Rudolf fragte: “Wo hast du das Geld?”. Christa Hastedt erinnert sich: “Ich habe dann gesagt, dass ich das wieder reingeschmissen habe und es gleich in der linken Hand zusammengeknüllt.” Von Opa Johann Janßen, Kapitän zur See und in Steden lebend, hatte Christa eine Kaffeedose aus Amerika bekommen. Hier kam das Geld rein und wurde flugs unter dem Dachvorbau versteckt. Die Familie baute gerade eine Veranda.

Die Geldscheine, zusammen immerhin 1220 Mark, hatte Christa gemeinsam mit ihrer Mutter beschrieben, die sie mittlerweile in ihre Aktion eingeweiht hatte. “Dies Geld gab es in der Inflationszeit nach dem Weltkrieg 1914-18, damals arm wie eine Kirchenmaus” stand auf einem Schein, dazu die Namen der Dammanns. Auf den anderen Hunderter schrieb Christa: “Dem glückliche Finder alles Gute. 1949”. Bis zum Herbst dieses Jahres lagen die Scheine der Jahrgänge 1908-1910 hier warm und trocken, setzten lediglich ein bisschen Rost von der Dose an.

Dem glücklichen Finder alles Gute Familie Udo Hastedt (Christas Sohn) hatte nun entschieden, die Veranda abzureißen und den Hauseingang nach hinten zu verlegen. Gesagt, getan. Christa Hastedt erinnerte sich an ihre Dose und meinte, als Udo beim Mauerwerk zugange war: “Du musst noch ein bisschen weiter gehen, dann findest du noch eine Dose voll mit Geld.” Udo glaubte es nicht: “Mama, hör’ auf”, lautete sein Kommentar. Enkel Daniel hatte sich dann am Abend die Arbeit vom Vater angeguckt und dabei die Dose entdeckt. “Hast ja doch nicht gelogen”, soll Udo dann gesagt haben – so erzählt es zumindest Christa. Das Geld darf Daniel natürlich behalten, denn schließlich hieß es: “Dem Finder alles Gute.”

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