Meine unendliche Geschichte auf dem Weg ins schnelle Internet

EWE Tel gleicht aus im Spiel gegen die Telekom – mit einem Eigentor
Am 30 Dezember sollte es endlich soweit sein, die Telekom entlässt einen enttäuschten Kunden aus ihrem Fesselungsvertrag von „annodazumal“ und die EWE stellte den Anschluss an den Rest der Welt her. Doch Pustekuchen „höhere Gewalt“ legt angeblich den Verteilerkasten lahm. Gleich eine ganze Woche länger dauert es vorerst um den Schaden eines Blitzschlages ‚ganz ohne Blitz, gesehen hat ihn niemand‘ zu beseitigen. Schnelles Internet, pah blöde wenn es persönlich wird und sich zu „ohne Internet“ auch noch „ohne Telefon“ gesellt und das im Zeitalter 2.0!

Wo fange ich an? Bei der unendlichen Geschichte natürlich am (vorläufigen) Ende. Nun für meinen persönlichen Jahreshöhepunkt habe ich mir natürlich Urlaub genommen. Was soll schief gehen, schließlich steht der Termin seit September fest. „Schaltung erfolgt zwischen acht und dreizehn Uhr“, steht im Brief. Doch am Vormittag passiert nichts. Zwei Telefongespräche mit der Hotline „vertrösten“ mich auf dem Abend. Dann darf ich sogar direkt in der technischen Abteilung anrufen.

Hier lautet der Kommentar am Telefon „Höhere Gewalt! Wegen der Regenfälle wird der Kasten wohl abgesoffen sein.“ Auf meinen Einwand: „Kann nicht sein, auf den Kasten kann ich gucken, da ist ja nicht mal eine Pfütze vor“, meinte der Herr Techniker: „Augenblick ich schau noch einmal genauer nach: Ah ja Blitzschlag.“ Nur komisch, das es nicht mal ein Gewitter gegeben hat. Allerdings könne die EWE da nichts für, die Telekom sei der Netzbetreiber habe hier dran die Schuld und habe das auch so festgestellt, teilte man mir noch mit. Eine Nachfrage bei Nachbarn ergab, ja wer hätte das gedacht, alles funktioniert reibungslos – Internet wie Telefon. Vielleicht hat es blitzmäßig in der Zentrale gescheppert, auf der Schalttafel für „Umschalter“.

Doch zurück in den September. Wieso klappt das eigentlich nicht sofort mit dem schnellen Internet, wie konnte die Telekom überhaupt in Führung gehen? „Die Vertragslaufzeit“ wurde bei der Telekom-Hotline vorgeschoben. Hierzu muss ich aber weiter ausholen. Vor etwa einem Jahr kündigte ich den Vertrag mit der Telekom, denn ich wusste ja, was kommen sollte. Ich hatte einen Telefonvertrag mit Flatrate plus Satelliten-DSL, für teure 70 Euro.

Die Kündigung wurde schriftlich bestätigt, allerdings nicht ohne sich noch einmal telefonisch zu melden. Übrigens eine der seltenen Gelegenheiten, wo bei der Hotline mal jemand nett am Telefon ist. Meine Situation wurde erörtert, die Dame bot an, ich könnte doch vorerst bei der Telekom bleiben, bis die EWE umschaltet, es gebe die Möglichkeit einer verkürzten Kündigungsfrist. Gut überredet, im nächsten Schreiben wird mir eine sechstägige Kündigungsfrist eingeräumt. Im September war dies allerdings vergessen, trotz meines schriftlichen Beweises.

Bei der Hotline, da geht erst jemand dran wenn man auf 180 ist, biss ich auf Granit. Die Dame sagte, es ist so wie es ist, eine Kündigung sei erst zum Jahresende möglich. Mein Wunsch mit ihrem Vorgesetzten zu sprechen, quittierte sie wie folgt: „Ich habe keinen Vorgesetzten.“ Ich konnte Miss Telekom dann überzeugen, dass sie einen habe und dieser möge doch bitte zurückrufen. Das tat dieser Herr sogar, beharrte allerdings auf der Meinung, dass die Kündigungsfrist immer im ersten Vertrag stehe, ganz egal sei, was in folgenden Schreiben drin stünde. Der Vertrag sei ja schließlich der Gleiche. War er aber lange nicht, schließlich verzichtete ich auf Satelliten-DSL und zahlten nunmehr nur noch die Hälfte jeden Monat. Zu meiner Frage nach einem Freikauf behauptete er, dies ginge, aber nur schriftlich.

Da irrte er aber gewaltig. Aber gesagt getan, per Brief, E-Mail und Fax – sicher ist sicher. Und zwei Wochen später noch einmal. Die erste Antwort war ein Standardschreiben. Antwort in Kurzform: „Nicht möglich.“ Also noch einmal mit dem Hinweis, dass eigentlich niemand auf meine Fragen eingegangen ist. Dieses Mal ging es schneller, „vorzeitige Beendigung und Ablöse sei jedoch nicht möglich“ stand dieses Mal im Brief, den ausnahmsweise mal die blaue Post ins Haus brachte. Allerdings bestätigte man mir noch einmal die Kündigung des Vertrages mit gleichzeitiger Portierung zum 30. Dezember.

Ja „Weihnachten 2011“ sollte also auf einen Tag vor Silvester fallen. Nun fällt es wegen Blitzschlags leider ganz aus und soll im Januar nachgefeiert werden. Wer’s glaubt, es gibt schließlich noch Schnee, Hagel oder Nebel. Bei mir ist nicht nur ein Tag Urlaub futsch sondern wegen der Aufregung noch viele Stunden mehr. Von den Kraftausdrücken meines Sohnes will ich gar nicht sprechen, die sind für den Druck nicht geeignet. Aber was soll‘s, wir Internetlosen sind ja nicht alleine, wie nachzulesen war gibt es weitere zahlreiche Beispiele – allerdings habe ich jetzt nicht mal Telefon.

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